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Dipl.-Ing. Josef Strauss: TU-Studierende heute und damals

„Two of us“: Studierende der TU Wien zollen den berühmten Technikabsolventen Johann und Josef Strauss kollegialen Respekt.

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Johann und Josef Strauss studierten vor ihrer internationalen Musikkarriere am „k.k. Polytechnischen Institut“, der Gründungsinstitution der Technischen Universität (TU) Wien aus dem Jahr 1815. Zum 200-Jahr-Jubiläum widmen die Wiener Philharmoniker beim Neujahrskonzert 2015 der TU ausgewählte Musikstücke ihrer weltweit berühmten Technik-Absolventen. TU-StudierendenvertreterInnen von heute gratulieren.

"Studieren an einer Universität ist mehr als nur eine Ausbildung. Abgesehen vom Fachwissen eignet man sich eine fundierte, wissenschaftliche Denk- und Arbeitsweise an, welche in allen Lebenslagen zur Anwendung kommt", führt Norbert Holzinger vom Vorsitzteam der Hochschülerinnen- und Hochschülerschaft an der TU Wien (HTU Wien) an. "Das Arbeitsumfeld derjenigen, die an der TU Wien studiert haben, ist auch heute sehr vielseitig. Auch wenn nicht alle in ihrem exaktem Fachgebiet bleiben, sind sie dennoch für die Herausforderungen nach dem Studium gerüstet" ergänzt Annette Titz vom HTU-Vorsitzteam. "Die Brüder Strauss sind ein gutes Beispiel dafür, dass unsere Absolventinnen und Absolventen auch außerhalb ihres Fachbereichs Großes leisten können", ist sie sich sicher. "Auch wenn die meisten Absolventinnen und Absolventen der TU Wien nicht den Bekanntheitsgrad der Brüder Strauss haben, so sind sie unverzichtbar für den Wissens- und Kulturstandort Österreich", so das Vorsitzteam der HTU Wien unisono.

Studium damals: Dipl. Ing. Josef Strauss
Die Brüder Johann und Josef Strauss studierten beide am Wiener Polytechnischen Institut. Johann Strauss lernte 1841/42 an der „kommerziellen Abteilung“ (einer Art Vorläufer der heutigen Wirtschaftsuniversität Wien). Sein Bruder Josef Strauss begann 1842 in der kommerziellen Abteilung und wechselte 1843 in die „technische Abteilung“ (bis 1846), die eigentliche Vorgängerin der heutigen TU Wien.
Josef Strauss, der den „regelmäßigen Lehrcurs“ für die Ingenieurwissenschaften absolvierte, dürfte sich heute wohl „Dipl.-Ing.“ nennen. Er arbeitete auch einige Jahre tatsächlich als Ingenieur, bevor ihn die „Familienfirma“ einholte. Johann Strauss verfolgte bekanntermaßen seine Musikerkarriere.

Eine Fakultätsstruktur und verbindliche Studienpläne, wie es sie heute gibt, waren zu dieser Zeit nicht vorgesehen. Es sollte vielmehr „Jeder nur jene Fächer, die für seinen nach den individuellen Bedürfnissen gebildeten Lehrcurs nöthig oder nützlich sind“, anhören. Für die Ingenieur- und Bauwissenschaften gab es allerdings Vorschläge für einen „regelmäßigen Lehrcurs“ im Umfang von fünf Jahren. Die Vorlesungen fanden tatsächlich meist als „Vorlesung“ statt, sei es aus den genehmigten Lehrbüchern oder eigenen Lehrbüchern der Professoren. In der Chemie und Physik waren die Vorlesungen von Experimental-Vorführungen oder von Demonstrationen an Modellen und Objekten der reichhaltigen Lehrsammlungen des Hauses begleitet. In der Chemie gab es ab 1845 sogar Hörerlaboratorien. In der praktischen Geometrie (Vermessungswesen) wurden auch Feldübungen durchgeführt. Sehr wichtig war das Zeichnen, das als wissenschaftliche Explorationsmethode täglich für mehrere Stunden geübt wurde (Maschinenzeichen, Situationszeichnen, Freihandzeichnen, Geometrisches Zeichnen).

Für die damaligen Studenten bestand Anwesenheitspflicht, die durch das Verlesen der Namen der jeweils inskribierten Hörer vor jeder Vorlesung kontrolliert wurde. Zeugnisse für jede Vorlesung oder Übung wurden als sogenannte „Frequentationszeugnisse“ (Bestätigung der regelmäßigen Anwesenheit) oder als „öffentliche Zeugnisse“ nach Ablegung einer Prüfung am Ende des Studienjahres vergeben. Studienabschlussprüfungen bzw. – Zeugnisse, wie wir sie heute kennen, gab es nicht.

200 Jahre der TU Wien – Alter allein ist keine Leistung
Die Zukunft und das Aufzeigen von universitärer Leistung die die Angehörigen erbringen sind das Feiernswerte an diesem Jubiläum. Am 6. November 2015 begeht die TU Wien, gegründet als k.k. polytechnisches Institut, ihr 200-jähriges Jubiläum. Sie hat sich zu einer moderne Forschungsuniversität entwickelt, die dem Leitbild „Technik für Menschen“ folgend, entlang des Dreiecks Forschung – Lehre – Innovation nicht nur Wissensvermittlung auf höchstem Niveau betreibt, sondern auch Forschungsexzellenz von internationalem Rang generiert. Konkret machen das 4.500 MitarbeiterInnen, über 28.000 Studierende und 2.500 AbsolventInnen pro Jahr. Sie alle machen die Welt klarer, holen für die österreichische Wirtschaft Vorsprung heraus und stehen im Dienste des Fortschritts für die gesamte Gesellschaft. Durch die Gewinnung der kreativsten und innovativsten Köpfe, die entlang der gesamten Wertschöpfungskette im universitären Betrieb arbeiten, fördert die TU Wien die impulsgebende Erzeugung, Vermehrung und Vermittlung von Wissen.

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Webtipp: www.tu200.at, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster(Programm 2015, „Hall of Fame“ – Berühmte TU-AbsolventInnen“, Geschichte und Zukunftsvision)
 

Aussender:
Bettina Neunteufl, MAS
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