BEV (Battery Electric Vehicle) und Synthetische Kraftstoffe werden unbedingt benötigt um die Energiewende – weg von fossil und hin zu klimaneutraler Energie – überhaupt erst zu ermöglichen.

Frage: Beim Thema Synthetische Kraftstoffe (E-Fuels) scheiden sich die Geister

Prof. Geringer: Die Umstellung von fossiler auf nachhaltige (=grüne) Energie geht nur mit Synthetischen Kraftstoffen für Österreich oder Mitteleuropa, da wir nicht energieautark sind. In Gegenden mit viel Sonne und Wind kann billig Strom erzeugt werden, unter Zuhilfenahme von Wasser und CO2 aus der Luft entsteht dieser „künstliche“ Kraftstoff. Der große Vorteil ist der geschlossene CO2 Kreislauf. Ein weiterer Vorteil ist die einfache Transportmöglichkeit (Schiffe, Pipelines) sowie die gute Langzeitspeicherung (etwa für die Winterreserve).

Frage: Wer soll diese synthetischen Kraftstoffe bekommen: Flugzeuge, Schiffe oder doch PKWs? Es gibt Kritiker dieser Nutzung für Autos.

Prof. Geringer: Wir brauchen E-Fuels, der Produktionsaufbau dauert lange, deshalb müssen wir sofort beginnen um rechtzeitig (in 8 bis 10 Jahren) diese auch für den breiten Einsatz zur Verfügung zu haben. Anfangs für den Einsatz bei Flugzeugen etc., später auch für einen kompletten Ersatz von Öl und Gas.

Frage: Hr Rechberger von AVL hat in der ZIB 2 ähnlich argumentiert. Stimmen Sie zu?

Prof. Geringer: Absolute Zustimmung

Frage: Die Energieeffizienz von E-Fuels ist lt. Kritikern eine Katastrophe. Was sagen Sie dazu?

Prof. Geringer: Hier wird die Nutzung von Grünem Strom in Europa mit Ersatz von Öl und Gas als Importenergie vermischt. Strom aus Österreich sollte direkt für E-Autos verwendet werden, Strom für E-Fuels aus abgelegenen aber sonnen- oder windreichen Gegenden erzeugt werden.

Frage: Synthetische Kraftstoffe klingen etwas nach Zukunftsmusik. Warum nicht sofort auf BEVs umsteigen.

Prof. Geringer: Wir müssen beides machen, BEV kurzfristig wo ausreichend grüner Strom verfügbar ist, Synthetische Kraftstoffe für die Grüne Energiewende.