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Chance für Wasserstoff als Energieträger

Energy-Talk der TU Wien – Eine Vernetzungsveranstaltung zum Forschungsschwerpunkt Energie und Umwelt

Gruppenfoto, 5 Personen stehend: Prof. Rene Hofmann, Prof. Reinhard Haas, Dipl.-Ing. Gabriela Zabik, BSc, Prof. Markus Haider, Dr. Gudrun Weinwurm (von links)

Die Idee eines wasserstoffbasierten Energiesystems hat Visionäre seit dem Buch von Jules VerneThe Mysterious Island” 1784 begeistert. Sauber, nachhaltig und vielfältig anwendbar – die Lösung aller unserer Energieprobleme? In der wirklichen Energiewelt hat H2 aber bis heute keine Rolle gespielt. Auch die Gründe dafür sind klar: Wasserstoff ist nach wie vor zu teuer um mit anderen Energieträgern wie beispielsweise Gas, konkurrieren zu können. Weiters sind auch die Effizienzen in den Umwandlungsketten durch eher hohe Verluste gekennzeichnet.

Wie nun die Zukunftsperspektiven für Wasserstoff ausschauen können und welche Rolle die TU Wien hier haben kann, war das zentrale Thema beim ersten Energy-Talk, der Auftaktveranstaltung im Rahmen des Energiestammtisches der TU Wien am 11. März 2024.

Die Auftaktveranstaltung im Detail

Einführend erläuterte Reinhard Haas vom Forschungsbereich Energiewirtschaft und Energieeffizienz zum Thema "Quo vadis Grüner Wasserstoff in Europa?" Wasserstoffvisionen von Jules Verne über EU-Roadmaps und Wasserstoff aus der Wüste. Haas wies auch darauf hin, dass durch die in Zukunft erwartete temporäre Überproduktion von Strom aus variablen erneuerbaren Energiequellen wie Wind oder Photovoltaik eine Speichermöglichkeit gesucht wird und Wasserstoff sich als eine Option anbietet. Und es werden auch tatsächlich aktuell zahlreiche Elektrolyseure als Vorbereitung darauf gebaut.

Eine weitere essentielle Option wurde von René Hofmann vom Institut für Energietechnik und Thermodynamik und Gabriela Zabik vom Forschungsbereich Industrielle Energiesysteme erläutert: „Wasserstoff für die energieintensive Industrie“. Diese konzentriert sich insbesondere auf Hochtemperaturwärme und als Feedstock für industrielle Prozesse. Es wurden die verschiedenen Anwendungsbereiche und das Potenzial von Wasserstoff in den einzelnen energieintensiven Industriesektoren beleuchtet und dabei wurden nicht nur die Vorteile, sondern auch die Herausforderungen bei der Integration von Wasserstoff in einem zukünftig Sektor-gekoppelten industriellen System diskutiert.

In die Tiefen der verschiedenen Arten der Elektrolysen tauchte schließlich Markus Haider vom Forschungsbereich Thermodynamik und Wärmetechnik ein. Elektrolyse-Forschung und -Entwicklung erfordert weitverzweigte Kompetenzen und Zusammenarbeit in den Bereichen Elektrochemie, Maschinenbau, Verfahrenstechnik und Elektrotechnik. Neue Ansätze wie beispielsweise die Co-Elektrolyse bzw. die Anion-Exchange-Membrane erlauben den Einstieg neuer Player.

Zukunftsperspektive Wasserstoff als Energieträger

Es wird noch einiges an Forschung, auch an der TU Wien, notwendig sein, um letztendlich die Zukunftsperspektiven für Wasserstoff als Energieträger realistisch ausloten zu können. In einer abschließenden fachlichen Diskussion an der auch TUW-Rektor Jens Schneider teilnahm und die von Gudrun Weinwurm moderiert wurde, konnten Perspektiven und Möglichkeiten beleuchtet werden.