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Chemische Biologie: Zwei WWTF-Projekte mit TU-Beteiligung

Um die Wiener Forschungslandschaft zu stärken investiert der WWTF in zukunftsweisende Forschung – auch zwei Projekte mit TU-Beteiligung werden dadurch nun ermöglicht.

Marko Mihovilovic und Miriam Unterlass

Marko Mihovilovic und Miriam Unterlass

Marko Mihovilovic und Miriam Unterlass

Der Wiener Wissenschafts-, Forschungs- und Technologiefonds (WWTF) investiert mehr als 4,6 Millionen Euro in die Forschung: Acht interdisziplinäre Forschungsprojekte werden nun im diesjährigen Life Science Call 2017 „Chemical Biology“ finanziert – davon zwei Projekte, an denen die TU Wien maßgeblich beteiligt ist.

Neue molekulare Farb-Marker
Das Projekt "3C - Cellular color chart" ist eine Kooperation von CeMM (Research Center for Molecular Medicine, Akademie der Wissenschaften) und der TU Wien. Zu den Principal Investigators zählen neben Miriam Unterlass (TU Wien) auch Giulio Superti-Furga und Stefan Kubicek (beide CeMM).

Das Forschungsprojekt befasst sich mit der Entwicklung von fluoreszierenden organische Molekülen, die in der Analyse am Mikroskop spezifische zelluläre Strukturen oder gewisse Zelltypen grün, rot oder blau färben. Solche Moleküle finden ihren Einsatz täglich in der zellbiologischen Forschung, erlauben Screening für neue Medikamente und finden oft auch in der klinischen Diagnostik ihre Anwendung.

Ziel von 3C ist es, die Farbpalette die momentan verfügbar ist um neue Farbmittel zu erweitern. Die Arbeitsgruppe von Miriam Unterlass wird dafür neue Fluoreszenzfarbstoffe mit biologischer Spezifizität synthetisieren.

Mehr über das Labor von Miriam Unterlass: <link http: unterlasslab.com>

unterlasslab.com, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster



Stabilere Enzyme
Ein weiteres vom WWTF ausgewählte Projekt ist eine Kooperation von Prof. Marko Mihovilovic (TU Wien) und Roland Ludwig (Universität für Bodenkultur Wien). In dem auf drei Jahre angelegtem Projekt „Diaziridine-FAD“ sollen Enzyme für den Einsatz in biokatalytischen, biosensorischen und medizinischen Anwendungen hergestellt werden.

Manche Enzyme benötigen sogenannte Kofaktoren – zusätzliche Moleküle oder Ionen, die sich am Enzym anlagern, um seine Wirkung aufrechtzuerhalten. Spaltet sich der Kofaktor ab, wird das Enzym wirkungslos. Das Ziel des Projektes ist, für mehr Stabilität zu sorgen, indem man Kofaktoren synthetisiert, die mittels einer lichtinduzierten Reaktion kovalent an das Enzym gebunden werden und so deutlich länger einsatzbereit bleiben.

Die Kooperation von Marko Mihovilovic und Roland Ludwig beruht auf der ergänzenden Expertise im Bereich Synthesechemie, Enzymology und Proteinengineering, die für das Projekt „Diaziridine-FAD: A stable cofactor for biocatalysis and a molecular probe“ unabdingbar ist.


Foto rechts (Miriam Unterlass): Karoline Wolf