News

"Automobilpapst" verlässt Forschungsbühne

Bernhard Geringer tritt mit 1. Oktober 2002 die Nachfolge von "Automobilpapst" Hans-Peter Lenz an.

Wien (TU) - Hans-Peter Lenz, Noch-Vorstand des Institutes für Verbrennungskraftmaschinen und Kraftfahrzeugbau an der TU Wien, tritt in den wohlverdienten Ruhestand. Bernhard Geringer, Lenz’ Nachfolger und Institutsvorstand in spe, will den von Lenz erfolgreich eingeschlagenen Kurs weiter fortsetzen. Somit werden die Schwerpunktthemen der Motorenforschung - Gemischaufbereitung, Verbrennung und Emissionsminderung/Abgasnachbehandlung - weiterhin intensiv beforscht.

Bernhard Geringer wird sein Forschungsinteresse darüber hinaus auf zukünftige Alternative Antriebskonzepte (z. B. Elektroantrieb mit Brennstoffzellen und Wasserstoffmotoren) legen. Aber auch die Fahrzeugforschung mit dem Schwergewicht Antriebsstrang sowie die Optimierung des Gesamtsystems Fahrzeug mit Motor (wie Geräusch und Gesamtemissionen) soll intensiviert werden.

Hans-Peter Lenz hat sich weit über Österreich hinaus mit pionierhaften Arbeiten bei der Gemischaufbereitung des Ottomotors sowie den frühen Arbeiten zur Entwicklung und Einführung des umweltfreundlichen Katalysatorsystems einen Namen gemacht. Lenz zieht sich mit 1. Oktober aus der aktiven Forscherkarriere zurück. Er wird der Automobilbühne jedoch nicht zur Gänze den Rücken zukehren. Lenz wird weiterhin als Vorstand des Österreichischen Vereins für Kraftfahrzeugtechnik (ÖVK) tätig sein und die Vortragsreihen des ÖVK organisieren. Die Organisation des Wiener Motorensymposiums wird Hans-Peter Lenz ebenfalls weiter innehaben.

Bernhard Geringer, mit 1. Oktober designierter Vorstand des Institutes für Verbrennungskraftmaschinen und Kraftfahrzeugbau an der TU Wien, wurde 1958 in Wien geboren. Geringer studierte an der TU Wien Maschinenbau und begann sehr früh, sich mit Fahrzeugen und Verbrennungskraftmaschinen zu beschäftigen. Er widmete seine Diplomarbeit und Dissertation den Themen Leistungsverbesserung, Verbrauchs- und Emissionsreduzierungen.

Als erste industrielle Station folgte 1988 die jetzige DaimlerChrysler AG in Stuttgart-Untertürkheim, bei der Prof. Geringer für die Entwicklung von zukunftsweisenden Mehrventilmotoren und variablen Saug- und Ventilsteuerungen als Projektleiter mitverantwortlich tätig war. Die nächsten Stationen in Bernhard Geringers Industrie-Karriere die Steyr-Daimler-Puch AG in Österreich. Hier hatte Prof. Geringer verschiedene Leitungsfunktionen in der Fahrzeug-Gesamtentwicklung für Sonderfahrzeuge sowie bei der Entwicklung und Fertigung von Sondervarianten von Großserienfahrzeugen inne. Er war für Konzept, Entwicklung, Erprobung und Kundenvalidierung der Erstmuster, aber auch für die Serienfertigung verantwortlich.