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Auszeichnung für TUW-Studierende mit dem Dissertationspreis der Stadt Wien

Bei der Promotionsfeier am 19. April wurden vier TUW-Studierende mit dem Dissertationspreis 2023 der Stadt Wien ausgezeichnet.

Gruppenfoto: Daniel Löckner, Miao Chien, Felix Eder, Christoph Schattauer und Jasmin Gründling-Riener (von links)

© Klaus Ranger

Daniel Löckner, Miao Chien, Felix Eder, Christoph Schattauer und Jasmin Gründling-Riener (von links)

Am 19. April fand im Kuppelsaal der TU Wien eine Promotionsfeier statt, bei der auch vier Studierende von Jasmin Gründling-Riener, Vizerektorin Lehre an der TU Wien, und Daniel Löcker, Leiter der Magistratsabteilung Wissenschafts- und Forschungsförderung, Stipendien (MA7), den Dissertationspreis 2023 der Stadt Wien überreicht bekamen. Der Preis wird einmal jährlich für besonders herausragende Dissertationen vergeben.

Wir gratulieren den Preisträger_innen herzlich und wünschen viel Erfolg für den weiteren Berufsweg.

 

Folgende Preisträger_innen freuen sich über einen Dissertationspreis der Stadt Wien:

Miao Chien

In ihrer Dissertation „Nanoelectromechanical photothermal microscopy and spectroscopy for single-molecule detection and imaging at room temperature” wird eine Plattform für die markierungsfreie photothermische Detektion und Bildgebung auf Basis nanomechanischer Siliziumnitrid-Resonatoren vorgestellt. Durch die Verfolgung der Frequenzverschiebung des nanomechanischen Resonators, die durch die photothermische Erwärmung der Zielmoleküle oder Nanopartikel verursacht wird, kann der Absorptionsquerschnitt genau quantifiziert werden. Die Fähigkeit zur Detektion einzelner Moleküle wird mit einer ultimativen Empfindlichkeit von 16 fW/√Hz demonstriert, was drei Größenordnungen besser ist als die moderne photothermische Mikroskopie. Dieser Durchbruch bietet eine neuartige Alternative für die zukünftige Entwicklung von Sensor- und Bildgebungstechnologien.

This award is a positive feedback and encouragement for my PhD work. I really appreciate it. I would like to thank again all the people who have supported me through my studies.” sagt Chien über den Dissertationspreis.

Felix Eder

Ziel von Eders Arbeit mit dem Titel "Crystal Engineering of Oxidotellurates" war es, neue, niedersymmetrische Übergangsmetalltellurit- und Telluratverbindungen zu synthetisieren und charakterisieren, da diese Verbindungen – sofern sie nicht inversionssymmetrisch sind – vielversprechende Kandidaten für neue Ferro-, Pyro- oder Piezoelektrika sind. Die Synthese erfolgte mittels sogenannter Hydrothermalsynthesen oder Abwandlungen davon, hierbei wuchsen die Kristalle in alkalischen Lösungen oder Schmelzen bei einer Temperatur von 210 °C und Drücken von 20-30 bar. Im Laufe der Dissertation konnten so über 60 neue Tellurit- und Telluratverbindungen entdeckt und charakterisiert werden. Eine große Rolle in dieser Hinsicht nahm die Methode der Einkristalldiffraktion ein, bei der anhand der Beugungsmuster von Einkristallen bei Bestrahlung mit Röntgenstrahlen deren Kristallstruktur, also die Anordnung der Atome in der sich im Kristall wiederholenden Einheit (Elementarzelle), bestimmt werden kann.

„Es ehrt mich sehr, mit dem Dissertationspreis der Stadt Wien ausgezeichnet zu werden. Ich habe mich während der Zeit meines Doktorats an der TU Wien sehr wohl gefühlt und das Privileg genossen, frei und uneingeschränkt nach meinen Interessen forschen zu können. Hierbei ist mir klar geworden, dass ich mein restliches Leben wissenschaftlich arbeiten will und eine akademische Karriere verfolgen möchte – ich habe anschließend einen Post-Doc an der Universität Genf begonnen. Deshalb freut es mich, dass das Produkt dieser für mich inspirierenden Zeit prämiert wird und dass hierbei eine Arbeit, die klar der Grundlagenforschung zuzuordnen ist, gewürdigt wird.“ fasst Eder seine Freude über den Preis in Worte.

Christoph Schattauer

Schattauer hat sich in seiner Dissertation „Defects in two-dimensional crystals“ mit Festkörperphysik in sogenannten zweidimensionalen Materialien beschäftigt. Dabei hat er Multiskalenphänomene hinsichtlich derer elektronischen und optischen Eigenschaften untersucht. In enger Zusammenarbeit mit experimentellen Gruppen versuchte er neueste Messergebnisse mit theoretischen Modellen zu erklären. Sein Fokus lag dabei auf Fehlstellen in den Kristallgittern dieser Materialen, die sich kaum vermeiden lassen. In diesem Zusammenhang hat Schattauer Modelle verschiedener Komplexität vereint, um den Einfluss dieser atomar kleinen Fehler auf „große“ (aus experimenteller Sicht) Strukturen zu verstehen. Die so beschriebenen experimentellen Aufbauten dienen als Grundlagenforschung um in Zukunft die 2D Materialien als Grundstoff für effizientere und leistungsfähigere elektronische Bauteile (computer chips) nutzen zu können.

„Die Auszeichnung kam für mich sehr unerwartet und ich habe mich sehr gefreut! Es ist immer schön, wenn man für seine akademischen Bemühungen Anerkennung bekommt.“ freut sich Schattauer über den Dissertationspreis.

Zecui Gao, die leider bei der Verleihung nicht persönlich teilnehmen konnte, verfasste ihre Dissertation zu dem Thema „Architectural design of transition metal nitride thin films for improved mechanical or electrical properties“. Darin schreibt sie über Übergangsmetallnitride (englisch: Transition Metal Nitrides, TMNs), die breite Anwendung als Schutzbeschichtungen finden, da sie sich durch eine relativ hohe mechanische, thermische und chemische Belastbarkeit auszeichnen und unter allen herkömmlichen keramischen Dünnschichtwerkstoffen (d. h. Boride, Carbide, Nitride und Oxide) die höchsten Zähigkeitswerte aufweisen.