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Abschluss der Masterarbeit in Elektrische Energietechnik mit Auszeichnung

Andrea Ademollo hat sein Studium der Energietechnik an der Universität Florenz mit Auszeichnung abgeschlossen.

Andrea Ademollo an der Universität von Florence

© Andrea Ademollo

Andrea Ademollo an der Universität von Florence

Er verteidigte seine Masterarbeit, die er an der TU Wien entwickelt hat, mit dem Titel: " Kopplung des Endverbrauchssektors zur besseren Nutzung von PV-Anlagen auf Dächern durch Erzeugung und Einspeisung von grünem Methan in das Niederdruck-Erdgasnetz".

Zusammenfassung:
Umweltschutzpolitik und allgemeine Klimaschutzverpflichtungen erfordern die Dekarbonisierung aller Wirtschaftssektoren, was eine der größten Herausforderungen dieses Jahrhunderts darstellt. Die Integration von Energiesystemen verschiedener Wirtschaftssektoren gilt als der geeignetste Weg, diese zu dekarbonisieren und den CO2-Ausstoß zu reduzieren. Dieser Prozess wird als Sector Coupling bezeichnet und beschreibt das Konzept einer gezielten Verbindung und Interaktion von Energiesektoren, um die Flexibilität von Angebot, Nachfrage und Speicherung zu erhöhen. Es ermöglicht die weitere Integration der dezentralen Erzeugung. In dieser Arbeit geht es zunächst um die Parallelität zwischen Strom- und Gasnetz als Voraussetzung für die Beschreibung und Gestaltung von Power-to-Gas-Technologien, d.h. Technologien, die als Lösung für die Umwandlung von Strom in gasförmige Energieträger vorgeschlagen werden. Anschließend wurde der Effekt der verteilten Energieeinspeisung in beide Netztypen untersucht, um zu verstehen, wie sich das Gasnetz verhält, wenn es mehrere und verteilte Energiequellen umfasst: Gasnetze werden traditionell nur in eine Richtung versorgt.Untersucht wurden das Strom-Niederspannungsnetz und das Niederdruck-Erdgasnetz, die verschiedene Privatkunden versorgen. Alle Privatkunden haben Photovoltaikanlagen auf dem Dach. Die Photovoltaik-Produktion wird zunächst zur Deckung der Stromlast des Kunden verwendet. Der Stromüberschuss wird zur Erzeugung von grünem Methan genutzt, indem Komponenten (Elektrolyseur und Methanisierungsreaktor) gekoppelt und verteilt in das Erdgasnetz eingespeist werden. Die stationären Simulationen für beide Netze wurden mit SINCAL durchgeführt, während die Kopplungskomponenten in Python simuliert wurden.Die Ergebnisse zeigen, dass die Einspeisung von überschüssigem Strom in das Niederspannungsnetz in vielen Szenarien zu Spannungsproblemen führt. Damit ist der Stromverteilnetzbetreiber gezwungen, die weitere Installation von PV-Aufdachanlagen einzustellen. Während die alternative Lösung, d. h. die Produktion von grünem Methan durch Nutzung des Stromüberschusses und dessen Einspeisung in das Niederspannungsnetz, keine Druckprobleme verursacht, zeigt dies, dass die technischen Grenzen der Gasnetze viel geringer sind. Der Nachteil besteht darin, dass Kompressoren an Druckreduziergruppen installiert werden müssen, um sie bidirektional zu machen.Ein weiterer großer Vorteil des Gasnetzes für den Gas-Prosumer ist neben der Vermeidung von Druckproblemen die Möglichkeit, den Linepack-Effekt, also die Speicherkapazität der Pipeline, auszunutzen. So kann ein Teil der thermischen Last auch abends gedeckt werden, ohne dass zusätzliche Kosten für die Anschaffung eines Speichers für jede Kundenanlage anfallen. Schließlich hängt ein weiterer Vorteil der in dieser Arbeit vorgeschlagenen Lösung damit zusammen, dass CO2 benötigt wird, um den Methanisierungsprozess zu betreiben.Dies bedeutet, dass ein CO2-Markt entwickelt werden könnte, der große Kraftwerke dazu ermutigt, die CO2-Abscheidung einzuführen, und so dazu beiträgt, die Emissionen nicht nur auf Endverbraucherebene, sondern sogar auf Produktionsebene zu senken. Der ganzheitliche Ansatz der vorgeschlagenen Lösung wird die Möglichkeit schaffen, im Sommer, wenn die Strom- und Ökogasproduktion den Strom- und Gasbedarf übersteigt, die unterirdischen Speicher zu füllen, sodass zumindest für einige Zeit kein Erdgas mehr aus Ausland, z.B. Russland, importiert werden muss.

Sein besonderer Dank gilt der hervorragenden Betreuung durch Professor Albana Ilo, TU Wien, und Professor Carlo Carcassi, University of Florence.Dr. Albana Ilo und Professor Carlo Carcasci von der Universität Florenz.

Link zur Publikation: https://repositum.tuwien.at/handle/20.500.12708/80565, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster

 

Rückfragen an:
Prof. Dipl.-Ing. Dr. techn. Albana ILO
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Telefon: +43 (0)1 58801 370114
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