Digitalisierung und Automatisierung und damit verbunden der zunehmende Einsatz von Assistenzsystemen erlauben die Erhöhung der Wertschöpfung in der Fertigung und umgebenden Bereichen. Während die mit dem Einsatz dieser Technologien einhergehende Befürchtung des Ersatzes von menschlicher Arbeit durch Maschinen und autonome Systeme öffentlich und wissenschaftlich sehr breit diskutiert wird, kommt dem Aspekt der Weiterentwicklung menschlicher Fähigkeiten im Umfeld hochautomatisierter Arbeitsumgebungen kaum Aufmerksamkeit zu.

Um die neuen technologischen Potenziale der Automatisierung und Digitalisierung entsprechend nutzen zu können, ist es wichtig die menschlichen Fähigkeiten, Kompetenzen, Fertigkeiten und Qualifikationen entsprechend weiterzuentwickeln. Die Mehrzahl der Ansätze in diesem Bereich fokussiert auf unilaterales Lernen (Maschine lernt von Maschine oder Mensch) anstelle von bilateralem Lernen in einer Hybrid-Konstellation (gleichzeitiges Auftreten von Mensch-Maschine Lernen). Reziprokes Lernen (auch als gegenseitiges Lernen bezeichnet) zielt darauf ab, gleichzeitig die Fähigkeiten von autonomen Systeme und den Menschen, die kollaborativ mit diesen Systemen arbeiten, zu verbessern.

Im Forschungsschwerpunkt Assistenzsysteme und reziprokes Lernen soll auf folgende Fragestellungen schwerpunktmäßig eingegangen werden:

  • Unter welchen Umständen ist der Einsatz von Assistenzsystemen sinnvoll?
  • Welche Strategien bei der Einführung von Assistenzsystemen sind nützlich und welche Art von Hilfestellung (physisch, kognitiv, organisatorisch, kommunikativ) ist angemessen?
  • Aspekte der Mensch-Maschine Interaktion und die Gestaltung der Mensch-Maschine Schnittstellen?
  • Wie lassen sich durch den Einsatz von Assistenzsystemen in Produktion und Montage Lernprozesse arbeitsplatznah fördern, steuern und unterstützen?
  • Wie kann dabei auf die individuellen Assistenz- und Lernbedürfnisse eingegangen werden?
  • Evaluierung und Bewertung von Assistenzsystemen

Diese Fragestellungen und entsprechende Lösungen werden anhand von studentischen Arbeiten, Dissertationen, Forschungs- und Industrieprojekten und pilotmäßigen Umsetzungen kontinuierlich ergänzt, erweitert und vorangetrieben.