Ziel der Forschung

Asset-Swap-Spreads (ASW) sind anleihespezifische Messgrößen für das in den Anleihekursen implizierte Kreditrisiko. Sie basieren auf einer synthetischen Position, die eine festverzinsliche Anleihe mit einem Fixed-to-Floating-Zinsswap kombiniert, und sind daher für jedes Unternehmen verfügbar, das eine Anleihe ausgegeben hat. Dies ist ein großer Vorteil gegenüber Credit Default Swaps (CDS), die in der Regel nur für einige sehr große Unternehmen verfügbar sind. Unser Ziel ist ein zweifaches. Erstens untersuchen wir zum ersten Mal in der Literatur die Determinanten der ASW-Spreads. Zweitens untersuchen wir den zeitlich variablen Charakter des Zusammenhangs zwischen ASW-Spreads und ihren wirtschaftlichen Determinanten.

Methodik

Die leptokurtische Verteilung der ASW-Spreads unserer Stichprobe sowie die zeitlich veränderlichen Eigenschaften der Parameter erfordern die Berücksichtigung von Nichtlinearität und Regimeverschiebungen. Markov-Modelle bieten eine intuitive Möglichkeit zur Modellierung von Strukturbrüchen und Regimewechseln im Prozess der Datenerzeugung.

Praktische Implikationen

Unser Regime-Switching-Modell liefert Schätzungen, die gut zu den wirtschaftlichen Ereignissen während der jüngsten Krise passen. Die dokumentierte regimespezifische Dynamik der ASW-Spreads ist für die Teilnehmer am Anleihemarkt sowohl für Bewertungs- als auch für Absicherungszwecke wichtig. Für eine effiziente Absicherung des Kreditrisikos sollten die Marktteilnehmer die Unterschiede zwischen den relevanten Marktregimen und Wirtschaftszweigen berücksichtigen. Die Regimeverschiebungen können auch für Anleger in börsengehandelten Fonds (ETFs), die Anleiheindizes abbilden, von Bedeutung sein.