Die Entwicklung von Technologien für den Menschen setzt voraus, dass der Mensch zu jeder Zeit entweder die volle Kontrolle über die Technologie hat oder dass er sich auf die wohlwollenden Absichten und die Sicherheit autonomer Systeme verlassen kann, die er nicht kontrollieren kann. Die Idee ist daher, Vertrauen in (autonome) Robotersysteme zu schaffen.

Ab September 2018 hat die TU Wien ein interdisziplinäres Doktoratskolleg (DK) zum Thema "Trust in Robots - Trusting Robots" gegründet, um die Spitzenforschung im Bereich Robotik und KI an der TU Wien zu fördern. Das Hauptziel des DK ist die umfassende Analyse von "Vertrauen" im Kontext der Robotertechnologie aus verschiedenen Perspektiven, einschließlich, aber nicht beschränkt auf Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, Informatik und Mathematik, Elektrotechnik und Maschinenbau sowie Architektur.

Die grundlegende Frage ist, wie Menschen ein angemessenes Vertrauensverhältnis zu autonomen Maschinen entwickeln können. Wann ist Vertrauen in ein autonomes System angebracht? Wann sollten wir einem Pflegeroboter vertrauen, dass er die richtigen Entscheidungen trifft? Wann wäre es ratsam, ihm nicht zu vertrauen? Und selbst wenn wir einem Roboter anfangs vertrauten, welche Erfahrungen würden und sollten unser Vertrauen in ihn verändern?

Verantwortungsvolle Robotik beginnt bereits in der Forschungs- und Entwicklungsphase. Ethische Bedenken, die in wissenschaftlichen und öffentlichen Debatten über gesellschaftliche Werte wie Sicherheit, Schutz, Wohlbefinden und Privatsphäre geäußert werden, verdienen von Anfang an Beachtung bei Robotikprojekten.

Schematische Darstellung der Themenbereiche im TrustRobot Projekt, der genaue Inhalt der Grafik ist in Textform darunter eingebaut

Themenbereiche im TrustRobots Projekt

Das Projekt befasst sich mit mehreren Themen, die miteinander verbunden sind, und trägt sowohl zur technischen Grundlagenforschung als auch zur grundlegenden Anwendungsforschung bei:

  • Thema 1: Soziales Handeln
  • Thema 2: Gemeinsame Aufmerksamkeit von Mensch und Roboter
  • Thema 3: Körpersprache
  • Thema 4: Szeneverständnis
  • Thema 5: Sichere Mensch-Roboter-Interaktion
  • Thema 6: Vertrauen in die Entscheidungsfindung von Robotern
  • Thema 7: Arbeitsteilung
  • Thema 8: Der Raum als Dimension des Vertrauens
  • Thema 9: Sicherheit und Vertrauen in der Mensch-Roboter-Zusammenarbeit
  • Thema 10: Roboter-Anthromorphismus

Auch die wissenschaftlichen Disziplinen, die in den Themen behandelt werden, sind vielfältig:

  • Elektrotechnik
  • Maschinenbau
  • Informatik
  • Psychologie
  • Sozialwissenschaften
  • Wirtschaftswissenschaften
  • Arbeitswissenschaft
  • Architektur
  • Linguistik
  • Wissenschaftstheorie und Ethik

Im Rahmen des Projekts werden sowohl die individuellen Bedürfnisse als auch die gesellschaftlichen Implikationen berücksichtigt.

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