Aktueller Stand der Technik

Strengere Anforderungen und neue Vorschriften in Bezug auf die Umwelteffizienz erhöhen die Komplexität des Projekts und die Anzahl der beteiligten Disziplinen weiter. Dies wiederum führt zu einem Bedarf an besserer Schnittstellenkommunikation und engerer Zusammenarbeit zwischen den Softwareentwicklern. Building Information Modeling (BIM) beschreibt eine objektorientierte, digitale Darstellung eines Gebäudes, die Interoperabilität und Datenaustausch in digitalem Format ermöglicht. Während das Interesse an vorhandener BIM-Software zusammen mit den technischen Möglichkeiten steigt, steckt das Know-how für den eigentlichen Planungsprozess noch in den Kinderschuhen.

Unterschiedliche digitale Darstellung eines Gebäudes in den verschiedenen Disziplinen Architektur (Außenansicht), Bauingenieurwesen (strukturelle Ansicht) und Gebäudewissenschaft (gebäudeinnere Details)

Ziele der Forschung

Der Durchdringungsgrad der neuen BIM-Softwarelösungen in der Bauindustrie und insbesondere in der europäischen Bauindustrie ist weitaus geringer als dies bei den 2D-CAD-Tools in der Vergangenheit der Fall war. Einzelne BIM-Softwareentwickler haben ihre eigenen Lösungen für die Interoperabilität entwickelt - meist auf der Basis des IFC-Formats (Industry Foundation Classes). Die Schnittstellenproblematik hört jedoch nicht nur auf der technischen Ebene auf, sondern ist auch in den Prozessen und der Organisation des Unternehmens, in dem die BIM-Software implementiert wird, vorhanden. Eines der Hauptziele des Projekts ist die Entwicklung effizienter BIM-gestützter Planungsprozesse im Hinblick auf Zeit und Kosten und ist das Teilprojekt des Instituts für Betriebswissenschaften, während das Institut für Interdisziplinäres Bauprozessmanagement und das Department für Bauphysik und Bauökologie der Technischen Universität Wien sich auf Teilprojekte zur Evaluierung und Verbesserung der Interoperabilität von BIM-Software konzentrieren.

Methode

In explorativen Studien mit Studierenden der Architektur, des Bauingenieurwesens und der Bauwissenschaften werden multidisziplinäre, kollaborative Planungsprozesse simuliert, die durch unterschiedliche Konstellationen von BIM-Software unterstützt werden. In zwei Versuchsreihen werden Produktivität, Kommunikation und Koordination, Prozesseffizienz und Arbeitsteilung mit qualitativen (Fokusgruppen und Inhaltsanalyse) und quantitativen (Fragebogen und Prozessanalyse) Methoden analysiert.

Partner:innen

*Gefördert von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) 2012 unter der Projektnummer 836461