Quiet Quitter

Quelle epunkt.com

„Leise Kündigung“: Neuer Name für ein bekanntes Phänomen

Was genau bedeutet Quiet Quitting? Der Begriff täuscht: Quiet Quitting hat nichts mit innerer oder tatsächlicher Kündigung zu tun. Anhänger:innen des Phänomens arbeiten nicht zwangsläufig ungern; ziehen aber eine scharfe Grenze zwischen Berufsleben und Freizeit. In Japan gibt es die Philosophie des "shokunin", der völligen Hingabe an ein Handwerk und dem permanenten Streben nach Perfektion. Quiet Quitting ist in etwa das Gegenteil davon.

Die „Leise Kündigung“ ist die Abkehr von der Hustle Culture, den unbezahlten Überstunden, dem Nach-Feierabend-Erreichbar-Sein und dem Work-Life-Mischmasch im Home-Office.

Mitarbeiter:innen gehen nicht mehr die berühmte Extrameile für ihr Unternehmen, sondern leisten genau das, wofür sie bezahlt werden. Bekannt geworden ist der Begriff durch ein virales Tiktok-Video des Users zaidleppelin, der Hashtag #quietquitting wurde seither millionenfach geshared. Der Tenor: "Du erfüllst deine Pflichten, aber schließt dich nicht länger der Arbeitskultur-Mentalität an, dass die Arbeit dein Leben sein muss."

Doch warum ist Quiet Quitting gerade jetzt so präsent? – Der Trend folgt auf die Great Resignation, eine breite Kündigungswelle während der Pandemie, die in den USA begann und die Personalverantwortliche auch hierzulande spüren. Triebfeder war der kollektive Wunsch nach flexibleren Arbeitszeiten, sinnvolleren Tätigkeiten und mehr Wertschätzung (Stichwort: New Work).

Als Arbeitgeber:in: Wie kann, soll, muss man Quiet Quitter motivieren?

5 Tipps für Arbeitgeber:innen

  • Selbstreflexion: Welchen Zusammenhang könnte es zwischen der Produktivität der Mitarbeiter:innen und meinem Führungsstil geben? Basiert die Kommunikation auf Offenheit und Wertschätzung? Spreche ich Lob aus? Zeige ich meinen Angestellten, dass ich mich für sie interessiere? Können mir meine Leute vertrauen und sich auf mich verlassen?
  • Regelmäßige Feedbackgespräche mit Mitarbeiter:innen führen und dabei auch auf die Beziehungsebene eingehen
  • Das Gallup-Institut empfiehlt eine bedeutsame Unterhaltung pro Woche mit jedem Teammitglied, 15 bis 30 Min.
  • Anonyme Mitarbeiterbefragungen durchführen, speziell zu Bedürfnissen der Belegschaft & möglichen Belastungen am Arbeitsplatz (Burnout-Prävention)
  • Zielerreichungsmethoden wie 4DX im Team etablieren: Mitarbeiter:innen müssen sehen, welchen Beitrag sie mit ihrer Leistung zum Unternehmenserfolg beitragen