Über das Forschungsprojekt

BIMaterial – Process-Design für einen BIM-basierten materiellen Gebäudepass

Gebäude und Infrastrukturen stellen heute den größten Materialbestand moderner Industriegesellschaften dar. Diese urbanen Lager erreichen – global betrachtet – bereits eine ähnliche Größenordnung wie wirtschaftlich erschließbare Primärrohstoffvorkommen. Um der weiteren Ausbeutung natürlicher Ressourcen entgegenzuwirken, wird der Werterhalt, die Wiederverwendung und das Recycling dieser Bestände zu einem zentralen volkswirtschaftlichen Ziel.

BIMaterial entwickelt digitale Planungswerkzeuge, die den gesamten Materiallebenszyklus eines Gebäudes erfassen, analysieren und optimieren – von der Planung über die Nutzung bis zum Rückbau. Im Zentrum steht der BIM-basierte materielle Gebäudepass (MGP) als zukunftsweisendes Instrument zur Steuerung von Ressourceneffizienz und Kreislauffähigkeit im Bauwesen.

Warum BIMaterial?

  • Städte als Materiallager: Entwicklung präziser Werkzeuge zur Inventarisierung und Wiederverwertung urbaner Rohstoffe
  • Einbindung zirkulärer Prinzipien bereits in frühen Planungsphasen
  • Nutzung von BIM-Workflows für ökologische, materielle und ökonomische Bewertungen
  • Förderung der Wiederverwendung durch transparente Materialdokumentation und Rückbauplanung

Projektbeschreibung

Ziel von BIMaterial ist die Konzeption und prototypische Umsetzung eines digitalen Prozessdesigns für die Erstellung materieller Gebäudepässe (MGP) auf Basis von BIM-Datenmodellen.

Der MGP übernimmt mehrere zentrale Funktionen:

  • Planungs- und Optimierungswerkzeug für ressourceneffizienten Materialeinsatz und rückbaufähiges Design
  • Dokumentationsgrundlage für Recycling und Wiederverwendung am Ende des Lebenszyklus
  • Datenquelle für urbane Rohstoffkataster auf Quartiers- oder Stadtebene

Im Projekt wurde eine strukturierte Methodik zur Erstellung von BIM-basierten MGPs entwickelt. Dabei wurden digitale Werkzeugketten gekoppelt – insbesondere:

  • BIM-Modelle,
  • ökologische Bewertungsdatenbanken,
  • Recyclingdatenbanken,
  • sowie das Materialanalyse-Tool BuildingOne.

Der entwickelte Workflow ermöglicht eine qualitative und quantitative Bewertung der materiellen Zusammensetzung eines Gebäudes sowie seines ökologischen Fußabdrucks – direkt im Planungsprozess.

Vision

BIMaterial steht für ein zirkuläres Bauwesen mit digitaler Präzision. Der materielle Gebäudepass schafft Transparenz über verbautes Material, ermöglicht ökologische Optimierung in frühen Entwurfsphasen und bildet die Grundlage für eine ressourcenschonende Rückbaukultur. Damit liefert das Projekt einen zentralen Beitrag zur Etablierung zirkulärer Materialströme im urbanen Kontext – datenbasiert, standardisierbar und skalierbar.

Highlights ⭐

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