Der Forschungsschwerpunkt Wohnungsforschung untersucht Transformationen in Wohnungssystemen, sowie daraus resultierende distributive Konsequenzen. Der geographische Fokus liegt auf westlichen Industrieländern, mit besonderem Augenmerk auf Österreich/Wien. Der methodische Zugang ist multidisziplinär und vereint Ansätze aus der politischen Ökonomie, der Geographie, der Stadtforschung, der Politikwissenschaft, der Soziologie und der kritischen Betriebswirtschaftslehre.

Die Forschung hat zwei zentrale Startpunkte:

Erstens, Wohnungssysteme sind, vergleichbar mit Wohlfahrtsstaaten, eingebettet in größere politische, ökonomische und soziale Strukturen. Die konkrete Form dieser Systeme ist daher geographisch und historisch spezifisch, in Abhängigkeit von Unterschieden und Veränderungen in der politischen Ökonomie vorherrschender Klassenkoalitionen und gesellschaftlicher Machtverhältnisse.

Zweitens, Wohnungssysteme haben relevante Auswirkungen auf soziale Stratifizierung. Je nach spezifischer Ausgestaltung beeinflussen diese Systeme Ungleichheiten, insbesondere im Zusammenhang mit Wohnverhältnissen, der Verteilung von Immobilienvermögen, sowie räumliche Ungleichheiten.

Zusammengenommen reflektieren Wohnungssysteme gesellschaftliche Verhältnisse und beeinflussen ebendiese auf vielfältige Weise. Ausgehend davon orientiert sich die Forschung des Schwerpunkts an drei Leitfragen:

  • Wie verändern sich Wohnungssysteme im Kontext aktueller Formen makro-gesellschaftlichen Wandels (Neoliberalismus, Finanzialisierung, Rentierkapitalismus, Plattformkapitalismus)?
  • Wie interagieren diese Veränderungen mit der Transformation benachbarter Politikfelder (soziale Sicherungssysteme, Pensionssysteme, Arbeitsmarkt)?
  • Welche distributive Konsequenzen erwachsen daraus, bezogen auf die Wohnversorgung, die Verteilung von Immobilienvermögen, sowie räumliche Ungleichheiten?

Während die Analyse von Wohnungssystemen traditionell Nationalstaaten in den Blick nimmt, hat der Forschungsschwerpunkts einen besonderen Fokus auf städtische Wohnungssysteme. 

Die Aktivitäten des Forschungsschwerpunkts sind eingebettet in den Forschungsbereich Finanzwissenschaft und Infrastrukturpolitik. Sie tragen zur fakultätsweiten Forschung im Bereich Soziale Infrastruktur bei und sind der TU Wien-weiten Forschung im Bereich Urbane und Regionale Transformation zugeordnet. Die Forschungsthemen werden von den Mitgliedern in die Lehre des Studiums Raumplanung und Raumordnung eingebracht. In diesem Kontext ist auch die Verfassung von Abschlussarbeiten möglich. Die Forschungsprojekte des Schwerpunkts sind von nationalen und internationalen Institutionen gefördert. Wir kooperieren mit Partnern aus Wissenschaft, Verwaltung und Praxis.

Aktuelle Publikationen

Team

Justin Kadi

Profilbild Justin Kadi

Leiter Forschungsschwerpunkt
Telefon: +43 1 58801 280305
E-Mail: justin.kadi@tuwien.ac.at

Über Projekte assoziierte Mitglieder (Auswahl)

Frühere Mitglieder

  • Ngoc Doan, Forschungsbereich Finanzwissenschaft und Infrastrukturpolitik, TU Wien
  • Harald Baron, Forschungsbereich Finanzwissenschaft und Infrastrukturpolitik, TU Wien
  • Matthias Tischler, Forschungsbereich Finanzwissenschaft und Infrastrukturpolitik, TU Wien