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Der unterschätzte Gigant des Stahlbaus

Die Tage werden wieder kürzer, doch der Abend beim Expert Talk mit Stahlbau–Gigant Matthias Unger hätte auch gerne noch länger dauern können – TU Wien „ImmoABS“ lud den Experten zum Gespräch ein.

Absolvent_innen beim Networking

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Präsentation von Matthias Unger

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Gespräche nach der Präsentation

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Matthias Unger (Unger Stahl) und Petra Aigner (TU Wien ACE)

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Der Absolventenverein der TU Wien Immobilien-Lehrgänge „ImmoABS“ startete wieder mit einem Expert-Talk in den Herbst. Gast war diesmal Matthias Unger von Unger Stahl mit Headquarter im burgenländischen Oberwart. Sein Unternehmen, dessen Vorläuferbetrieb schon von seinem Großvater begründet wurde, wird gemeinhin mit Stahlbau in Verbindung gebracht, weniger bekannt ist jedoch, dass es neben diesem Geschäftszweig auch die beiden Geschäftsbereiche Generalunternehmung und Real Estate gibt. Die Unger Steel Group verfügt neben dem Firmensitz in Oberwart auch über eine Niederlassung in den Vereinigten Arabischen Emiraten und über einen Produktionsstandort in Leipzig, welcher 2021 erworben wurde.

Mehr als 1600 Mitarbeiter_innen arbeiten weltweit für das Unternehmen, welches Projekte in etwa 40 Ländern (verteilt auf alle Kontinente) zu seinen Referenzen zählen darf. Bekannte Landmarks an deren Entstehung Unger Stahl in unterschiedlichen Rollen beteiligt war, sind das ÖAMTC Gebäude in Wien, Teile der Wirtschaftsuniversität Wien im 2. Bezirk, aber auch Komponenten des Burj Khalifa Towers (höhstes Gebäude der Welt) in Dubai wurden vom südburgenländischen Stahl-Giganten gefertigt; darüber hinaus zählen auch Fußballstadien, Brücken und Fassadenbegrünungen zu den vielfältigen realisierten Projekten der Unternehmensgruppe. Ein besonderes Projekt war der Bau des neuen Wiener Hauptbahnhofs im 10. Bezirk vor gut einem Jahrzehnt, hier konnte Unger unseren Absolvent_innen auch Einblicke in die technischen Herausforderungen des Stahlbaus geben.

Matthias Unger selbst wirkt für einen Top-Manager seines Kalibers sehr bodenständig und ist sich der Tradition seines Unternehmens bewusst. Nach der HTL in seiner burgenländischen Heimat, zog es ihn ins Ausland, wo er unter anderem in den U.S.A. und in Kanada (Magna, Toronto) seine weitere Ausbildung genoss und Arbeitserfahrung sammeln konnte. Unger hat auch einen 10-jährigen Sohn und daher ist es nicht auszuschließen, dass die Geschichte dieses erfolgreichen Familienunternehmens auch in Zukunft noch weitere Kapitel hinzubekommt.

Das Geheimnis des Erfolgs von Unger Stahl liegt gewiss in der hohen Qualität und dem Unternehmergeist der handelnden Personen begründet. So wurden manche der eingegangenen Risiken belohnt, wie der Schritt in die Emirate nach der Jahrtausendwende, andererseits hat man sich rechtzeitig noch weit vor Beginn des Ukraine-Kriegs weitestgehend aus dem russischen Markt zurückgezogen, was man retrospektiv ebenfalls als sehr glückliche Fügung sehen kann. Auch der Firmensitz in Oberwart hat sich über die Jahrzehnte als Wettbewerbsvorteil für diese Branche herauskristallisiert, so profitiert man nicht nur von der Lage zwischen Wien und Graz, sondern auch von der Symbiose mit der HTL Pinkafeld welche eine wichtige und nahe Ausbildungsstätte für potentielle künftige Mitarbeiter ist, sondern auch von Zugang zum westungarischen Arbeitsmarkt, welcher ebenfalls eine gewisse praktische Relevanz für das grenznahe Unternehmen darstellt.

Zum Abschluss gab es wie immer bei den ImmoABS Expert Talks einen Ausklang im familiären Rahmen und die Möglichkeit mit unserm Gast noch persönlich ins Gespräch zu kommen.