Frau Föttinger im Kurzinterview

Das Faszinierende an den Naturwissenschaften ist für mich, ein grundlegendes Verständnis für viele Vorgänge in der Natur und in technischen Anwendungen zu bekommen. Sowohl die Chemie als auch die Physik, die mich beide sehr faszinieren und in deren Grenzbereich, der physikalischen Chemie, ich arbeite, bieten viele Erkenntnisse und Erklärungen. Das spannende ist, je tiefer man in eine Materie eindringt, umso mehr versteht man, findet dabei aber immer neue Fragen und immer neue Antworten. Die Beschäftigung nicht nur mit der Frage wie man ein Problem beseitigt, sondern auch damit warum es eigentlich auftritt, ist sehr motivierend für mich.
In meiner Tätigkeit als Forscherin habe ich mit ständig wechselnden Aufgaben und immer wieder neuen Herausforderungen zu tun. Diese stetige Weiterentwicklung und die Möglichkeit immer wieder etwas Neues zu lernen, sind sehr, sehr spannend.
Die Zusammenarbeit mit Studierenden und etwas von meiner Begeisterung weitergeben zu können, sowie die Zusammenarbeit mit internationalen Kollegen und Aufenthalte an Universitäten im Ausland bereichern ungemein.
Auch wenn ich Grundlagenforscherin bin, möchte ich meine Arbeit und meine gewählten Forschungsthemen immer in Zusammenhang mit einer realen Anwendung sehen, v.a. aus dem Themenbereich Energie und Umwelt. Damit habe ich das Gefühl, etwas zu verändern und mit meiner Arbeit einen kleinen Beitrag zu leisten.

 

Sehr schnell (schon bei der Doktorarbeit) hat sich für mich herausentwickelt, dass die Tätigkeit als Forscherin an der Uni weit mehr als nur ein Beruf ist, bei dem man am Abend heimgeht, und erst am nächsten Tag geht’s weiter. Die Tätigkeit konsumiert einerseits, motiviert und erfüllt aber auch sehr. Auch nach schwierigeren Phasen, in denen man mit Frustrationen kämpft, kommen immer wieder positive Erfahrungen und Erfolgserlebnisse, die es wieder gut machen. Zur Zufriedenheit mit meiner Arbeit trägt viel bei, die von mir selbst gesteckten Ziele und weniger die Vorgaben von außen zu erreichen.
Ich habe gelernt, dass es sich bei den Entscheidungen, die „unterwegs“ zu treffen waren, z.B. schon bei der Studienwahl, lohnt, auf das eigen Bauchgefühl zu hören und nicht so sehr auf Stimmen von außen („Mädel, was hast denn du auf der TU verloren?“). Bei der Entscheidung, eine wissenschaftliche Karriere einzuschlagen, war mir meine Dissertationsbetreuerin Frau Prof. Vinek, ein Vorbild. Viele positive, spannende und interessante Erfahrungen habe ich im internationalen Umfeld meiner Tätigkeit gesammelt, sowohl als Gastgeberin für Gaststudent_Innen als auch in selbst absolvierten Auslandsaufenthalten.  

 

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Interviewdatum: 20. Februar 2012