Gegründet im Jahr 1976 und seit dem Jahr 1988 in eigenen Räumlichkeiten im Hauptgebäude am Karlsplatz untergebracht, beinhaltet das Archiv der TU Wien ungefähr 5.000 Laufmeter Bestände von etwa 200 Jahren, vor allem Akten wie Studien- und Prüfungsakten, Rigorosen- und Habilitationsakten sowie Personalakten.
Die Aufgaben des Archivs sind vielfältig. Einerseits geht es um die Sicherung, Bereitstellung und Auswertung der administrativen und wissenschaftlichen Überlieferung der TU Wien und ihrer Vorgängerinstitutionen sowohl in schriftlicher, bildlicher und audiovisueller als auch in digitaler Form. Weitere Aufgaben umfassen beispielsweise die Bewahrung und Erschließung des Archivbestandes oder die Unterstützung der Organisationseinheiten der TU Wien bei der geordneten Übergabe ihrer Unterlagen.
Neben einem Lesesaal, der nach Vereinbarung sowohl von TU-Angehörigen als auch von externen Personen genutzt werden kann, bietet das Archiv Bestände und Findbehelfe. Ein ganz besonderer Highlight ist die Sammlung von Erfindungsprivilegien. Diese wurde im Dezember 2024 in das nationale österreichische Dokumentenerbe-Register „Memory of Austria“ aufgenommen.
Internationaler Tag der Archive
Der 9. Juni wurde zum „Internationalen Tag der Archive“ erklärt, da an diesem Tag im Jahr 1948 unter der Schirmherrschaft der UNESCO der Internationale Archivrat (ICA) gegründet wurde. Seit 2019 wird dieser Tag von der Internationalen Archivwoche umrahmt. Auch 2025 hat das Archiv der TU Wien im Rahmen der Archivwoche Führungen durch die Räumlichkeiten angeboten. Heuer hatten Besucher_innen die Möglichkeit, im Rahmen dieser Führungen die Sammlung der Erfindungsprivilegien zu besichtigen. Darin befinden sich bekannte technische Innovationen wie etwa Ignaz Bösendorfers Klaviermechanik oder Josef Ressels Schiffsschraube sowie unzählige Verbesserungen und Adaptierungen von Alltagsgegenständen aller Art bis hin zu Rezepten von Speisen oder Getränken.
Das Wort „Privileg“ war übrigens bis 1899 in Österreich als Bezeichnung für Patente in Verwendung. Diese Privilegien sicherten den Inhaber_innen für einen bestimmten Zeitraum das alleinige Recht, den erfundenen Gegenstand zu produzieren bzw. zu vertreiben und schützte auch vor Nachahmung durch andere.
„Es ist immer wieder schön, Einblicke in unsere Sammlungen und unsere Arbeit geben zu können. Ich hoffe, dass viele durch die Führungen inspiriert worden sind, das Archiv für ihre Forschung zu nützen und uns ihren Kolleg_innen weiterempfehlen.“ fasst Paulus Ebner, seit 2016 Leiter des Archivs, seine Eindrücke der diesjährigen erfolgreichen Führungen zusammen.