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Zwei TU-Forscherinnen erhalten FemPower-Förderung

Mobile Biogasverwertung und intelligente Verkehrsmodelle – zwei Projekte, geleitet von erfolgreichen TU-Forscherinnen, werden von der Wirtschaftsagentur Wien gefördert.

Simone Spitzer (links) und Elvira Thonhofer

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Simone Spitzer (links) und Elvira Thonhofer

Simone Spitzer (links) und Elvira Thonhofer

Verkehrsplanung: Niemand steht gern im Stau. [1]

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Verkehrsplanung: Niemand steht gern im Stau. [1]

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Eine Biogas-Aufbereitungsanlage - Ähnliches soll nun in kompakter Form konstruiert werden.

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Eine Biogas-Aufbereitungsanlage - Ähnliches soll nun in kompakter Form konstruiert werden.

Eine Biogas-Aufbereitungsanlage - Ähnliches soll nun in kompakter Form konstruiert werden.

Gleich zwei große Ziele verfolgt die Wirtschaftsagentur Wien mit ihrem FemPower-Call: Die Wiener Wirtschaft soll die Möglichkeit bekommen, Forschung und Entwicklung auszubauen, und gleichzeitig sollen die Chancen qualifizierter Frauen in der Wissenschaft gestärkt werden. Gefördert werden Forschungsprojekte, die von Frauen geleitet werden und an deren Umsetzung Frauen maßgeblich beteiligt sind.

Von einer Fachjury wurden aus zahlreichen hochqualitativen Einreichungen dreizehn Projekte ausgewählt, die nun mit einer Gesamtsumme von 2.5 Millionen Euro gefördert werden. Zwei dieser Projekte sind an der TU Wien angesiedelt: Elvira Thonhofer wird ein Projekt leiten, in dem es um die intelligente Regelung von Verkehrsströmen geht, Simone Spitzer wird für die Entwicklung einer mobilen Biogas-Aufbereitungsanlage verantwortlich sein.

Weniger Zeit im Stau
Wenn tausende Leute in Verkehrsstaus feststecken und unnötigerweise Zeit verlieren, dann entsteht dadurch nicht nur ein beträchtlicher volkswirtschaftlicher Schaden, sondern auch eine zusätzliche Umweltbelastung. Wenn es gelingt, Verkehrsströme intelligent zu regeln, könnten wir alle Zeit, Nerven und CO2-Ausstoß sparen. Elvira Thonhofer (Doktorandin von Prof. Stefan Jakubek) wird am Institut für Mechanik und Mechatronik Forschungen an automatisierten Verkehrsregelungssystemen leiten. Dabei will man einerseits stationäre Sensoren nutzen und andererseits auch Bewegungsdaten der einzelnen Fahrzeuge verwenden, um ein dynamisches mathematisches Verkehrsmodell zu erstellen. Die Vision ist ein umfassendes Verkehrsregelsystem für die smarte Stadt der Zukunft, das alle verfügbaren technischen Möglichkeiten zusammenführt und optimal nutzt.

Elvira Thonhofer und das Team des Instituts für Mechanik und Mechatronik werden in diesem Projekt mit ANDATA zusammenarbeiten, einem Ingenieurbüro für technische Mathematik und Maschinenbau, welches sich auf die Anwendung von Verfahren der Künstlichen Intelligenz, DataMining und Simulation für die Entwicklung von „intelligenten“ Regelungsalgorithmen in der Fahrzeugsicherheit, Verkehrstechnik und mobilen Robotik spezialisiert hat.

Biogasaufbereitung auf einem LKW

Weltweit, und speziell in tropischen Entwicklungs- und Schwellenländern, bleibt ein Großteil der landwirtschaftlichen Abfälle ungenutzt.  Bei der offenen Lagerung  entstehen große Mengen an Biogas. In der Agrarindustrie hat man mittlerweile erkannt, dass sich dieses Gas gewinnbringend nutzen lässt. Man kann das Biogas aufbereiten und Methan in Erdgasqualität produzieren, das insbesondere in vielen Schwellenländern eine breite Verwertung als Fahrzeugkraftstoff findet. So entsteht ein Bio-Treibstoff der zweiten Generation – aus Abfall.  Allerdings lohnt sich das nur, wenn ausreichend viel Biomasse anfällt. Für kleine Betriebe wären die Investitionskosten für eine derartige Biogas-Aufbereitungsanlage zu hoch.

In der Forschungsgruppe von Prof. Michael Harasek an der TU Wien wurden Methoden entwickelt, mit speziellen Membranen das wertvolle Methan von anderen Biogas-Bestandteilen zu trennen. Der Kooperationspartner Spirit Design beschäftigt sich mit strategischem Design von erneuerbaren Energien und Mobilitätskonzepten und arbeitet mit der TU Wien an der Umsetzung einer Biomethanlösung unter dem Namen „Atmove“ für den Pilotmarkt der Brasilianische Landwirtschaft zusammen. Die mobile Biogasaufbereitung ist ein Kernprodukt der zu erforschenden und zu entwickelnden Biomethaninfrastruktur, die in allen tropischen Ländern einsetzbar sein soll.

Simone Spitzer vom Institut für Verfahrenstechnik wird nun ein Projekt leiten, in dem eine mobile Anlage entwickelt werden soll, die auf einen LKW passt. Kleine Landwirtschaftsbetriebe könnten dann ihr Biogas speichern und dann von Zeit zu Zeit mit Hilfe der mobilen Aufbereitungsanlage hochwertiges Methan gewinnen lassen. Speziell in Brasilien wäre der Bedarf für eine solche Technik groß.

Durchgeführt wird das Projekt in Kooperation mit der Firma Spirit Design, die sich mit strategischem Design für neue industrielle Ideen beschäftigt.

[1] Foto: Mark Fisher

Nähere Information:

Dipl.-Ing. Elvira Thonhofer
Institut für Mechanik und Mechatronik
Technische Universität Wien
Getreidemarkt 9, 1060 Wien
T: +43-1-58801-325517
<link>elvira.thonhofer@tuwien.ac.at

Prof. Stefan Jakubek
Institut für Mechanik und Mechatronik
Technische Universität Wien
Getreidemarkt 9, 1060 Wien
T: +43-1-58801-325510
<link>stefan.jakubek@tuwien.ac.at

Simone Spitzer, MSc,
Institut für Verfahrenstechnik, Umwelttechnik und Techn. Biowissenschaften
Technische Universität Wien
Getreidemarkt 9, 1060 Wien
T: +43-1-58801-166257
<link>simone.spitzer@tuwien.ac.at

Prof. Michael Harasek
Institut für Verfahrenstechnik, Umwelttechnik und Techn. Biowissenschaften
Technische Universität Wien
Getreidemarkt 9, 1060 Wien
T: 01-58801-166 202
<link>michael.harasek@tuwien.ac.at