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Wissenschafter, Unternehmer, Preisträger ...

Thomas Neubauer erhielt für seine Dissertation über die Optimierung von UMTS-Netzen den diesjährigen Dr. Ernst Fehrer-Preis.

Wien (TU) "Die Auszeichnung freut mich sehr, weil sie eine der bedeutendsten wissenschaftlich-technischen Auszeichnungen Österreichs darstellt", sagt Thomas Neubauer von der Arbeitsgruppe für Mobilkommunikation an der Technischen Universität (TU) Wien. Wirtschaftliche Meriten konnte der Jungunternehmer nämlich schon zahlreiche einheimsen. Der mit 7.500 Euro dotierte Dr. Ernst Fehrer-Preis hat Signalwirkung. Er steht für die Auszeichnung neuer technischer Problemlösungen, die wirtschaftlich verwertbar sind. "Mein Vater hat den Preis 1982 ins Leben gerufen, um die Forschung in Österreich zu unterstützen", sagt TU-Ehrensenatorin Monika Fehrer gegenüber den Oberösterreichischen Nachrichten. "Österreich muss auf diesem Gebiet sein Niveau halten. Der Preis soll dabei helfen." Thomas Neubauer wird diesem Anspruch gerecht. Er hat einen UMTS-Simulator mit intelligenten Antennen entwickelt. Quintessenz Ein Netzbetreiber braucht mit seinen Ideen nur halb so viele Funkstationen wie ohne intelligente Antennen - eine gewaltige wirtschaftliche Ersparnis.

Die Erfolge von Thomas Neubauers Untersuchungen, die er im Rahmen seiner Dissertation "Smart Antenna Radio Network Planning in Third Generation Mobile Communication Systems" erzielt hat, erläutert Doktorvater und Laudator Ernst Bonek bildhaft "Sie sind bei einer Konferenz der Vereinten Nationen und jeder Vertreter seines Landes spricht in seiner Sprache auf Sie ein. Zu allem Überfluss sind auch noch die Türen zu den Nebenzimmern geöffnet, aus denen ebenfalls lautes Stimmengewirr dringt. Wie können Sie jetzt überhaupt etwas verstehen und ist ein leiser Sprecher nicht sowieso verloren, seine Botschaft zu überbringen?"

Ebenso wie bei UMTS, dem Mobilfunksystem der 3. Generation, wo alle Telefonierer gleichzeitig auf dieselbe Frequenz zugreifen, läuft die geschilderte Konferenzsituation ab. In dem stimmlichen und sprachlichen Tohuwabohu greifen alle gleichzeitig auf die Information zu. Da hilft die bei Ihnen von Natur aus eingebaute "intelligente Antenne". Sie hat zwei Sensoren, Ihre Ohren, und eine mächtige Signalverarbeitung - Ihr Gehirn. Sie wenden sich dem Sprecher zu und unterdrücken, so gut es geht, die Störgeräusche. In unserer Technik entsprechen einzelne Antennen den Ohren und ein Computer übernimmt die Funktion des Gehirns. Führen viele Netzbetreiber diese Technik ein, so können insgesamt mehr als doppelt so viele Gespräche gleichzeitig geführt und verstanden werden. Das hat Thomas Neubauer mit seiner Forschung nachgewiesen.

Dazu musste er allerdings das UMTS-Netz in seiner Gesamtheit nachbilden und simulieren. Eine gewaltige Aufgabe, führt man sich die geschilderte Konferenzsituation vor Augen. Die Ideen, die Neubauer dabei entwickelt hat, messen sich an den Größten der Branche. Sogar im Standardbuch über UMTS-Netzplanung von Nokia sind bereits einige Ergebnisse von Thomas Neubauer berücksichtigt.

Thomas Neubauer kam durch den Business-Wettbewerb i2b auf den Geschmack und gründete das Unternehmen SYMENA (System Management for Enhanced Wireless Access), das sich mit der Optimierung von UMTS-Netzen beschäftigt. Aber Ohne UMTS-Netze keine Geschäftstätigkeit!

Dazu Ernst Bonek vom Institut für Nachrichtentechnik und Hochfrequenztechnik "UMTS bedeutet Universal Mobile Telecommunications System. Ich bin auch überzeugt, dass UMTS weltweit universell sein wird - aber sicher mit Einschränkungen. UMTS hat derzeit eine schlechte Presse, ähnlich wie GSM vor 10 Jahren keine Endgeräte und trotz Normung spielen die Komponenten der unterschiedlichen Hersteller nicht zusammen. Die USA forcieren ein Konkurrenzsystem. Aber GSM ist heute in mehr Ländern der Welt vertreten als Coca-Cola."

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