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Wissen der TU Wien belebt Österreichs Wirtschaft

Wien (TU) Die Steuerung von Satelliten der ESA hat auf den ersten Blick nichts mit Straßenerhaltungsplanung zu tun. Dennoch sind sie untrennbar mit der Technischen Universität Wien verbunden, denn sie sind Beispiele für erfolgreiche Unternehmens-kooperationen der TU Wien. Bei den Technologietransfertagen in Leoben vom 22.-23. September 1999 wird das TU-Forschungs- und Technologiepotential für effektiven Technologietransfer zur Schau gestellt.

Da ist zum Beispiel das Institut für Computergraphik, das mit der Gründung der Spin-Off Firma "Imagination Computer Services GmbH" einen unkonventionellen Weg des Technologietransfers beschritten hat. Die Eigentümer sind zu etwa gleichen Teilen das TU-Institut, die Industriepartner und einige Privatpersonen. Aufgabe der Firma ist die direkte Vermarktung der am Institut für Computergraphik entwickelten Technologie. Eine dieser Entwicklungen, das Monitoring- und Controlsystem für die Überwachung und Steuerung von Satelliten, wird in Leoben präsentiert. Kunde war die European Space Agency ESA. Dabei war die Umsetzung neuester Virtual Reality Technologien für die Benutzerschnittstelle und neue Visualisierungstechniken gefordert.

Auch bei der Lärmminimierung im Flugverkehr hat die TU Wien ein gewichtiges Wörtchen mitzureden. In einem Pilotprojekt zwischen dem Institut für Leicht- und Flugzeugbau und der oberösterreichischen Fischer Advanced Composite Components (FACC) wurden Methoden zur Entwicklung von Verbundwerkstoffen - sogenannte akustische Laminate - gesucht und gefunden. Sie können für schallabsorbierende Konstruktionselemente im Flugzeugbau eingesetzt werden - beispielsweise in den von FACC entwickelten Schubumkehrklappen. Durch eine Vielzahl kleiner Bohrungen im akustischen Laminat kann der Schall in den feinstrukturierten Sandwichkern eindringen, wo die Schallenergie weitgehend absorbiert und so der Fluglärm deutlich reduziert wird.

Drittes Beispiel: die Zusammenarbeit des Instituts für Straßenbau und Straßen-erhaltung und der Atuobahn- und Schnellstraßen-Finanzierungsaktiengesellschaft (ASFINAG) beim praktischen Einsatz eines computerunterstützten Sraßenerhaltungssystems. Pavement Management lautet das Zauberwort. Mit Hilfe des Pavement Managements kann entschieden werden, welche Erhaltungsmaßnahmen zu welchem Zeitpunkt (Erhaltungsstrategie) an jedem x-beliebigen Abschnitt eines Straßennetzes unter dem Gesichtspunkt der Kosten-Nutzenoptimierung vorzunehmen sind.

Last but not least verdient das Institut für Festkörperelektronik Erwähnung. Es zeigt leistungsfähige ESD-Schutzstrukturen (Schutz vor "ElecroStatic Discharge"), die in den ausfallsicheren Chips für Automobile und die Telekommunikation von morgen benötigt werden. Die Chips werden im Microelectronic Design Center in Villach entworfen und gefertigt. Die Technik der Funktionsanalyse und Fehlerlokalisierung, die eine Weiterentwicklung von Design und Technologie der ESD-Schutzstrukturen ermöglicht, stammt von der TU Wien.

Stellvertretend für die Vielfalt der Zusammenarbeit von TU-Forschern mit der Wirtschaft präsentieren diese 4 Institute am 22. September 1999 bei den Technologietransfertagen in Leoben gemeinsam mit Vertretern der jeweiligen Partnerfirmen ihre Projekte erfolgreichen Technologietransfers. Firmen, die Fragen bezüglich einer Kooperation mit der TU haben, finden Unterstützung am Außeninstitut der TU Wien.