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Wirtschaften in Zukunft für die Zukunft – von der Theorie in die Praxis

Energy Globe Wien 2014 – Verleihung an der TU Wien

Die Energy Globe Preisverleihung 2014 für Wien fand im Kuppelsaal der TU Wien statt. Die Veranstaltung stand ganz im Zeichen von "Wirtschaften in Zukunft für die Zukunft", im Besonderen wie die Prinzipien der Nachhaltigkeit in der Wirtschaft verankert werden könnten.
Im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Wirtschaftsimpulse durch Forschung", die in Kooperation zwischen TU Wien und WK Wien stattfindet, kamen über 200 Gäste zu den Fachvorträgen von Michael Getzner und Johann Fellner, die spannende Einblicke in die Themen nachhaltiges Wirtschaftswachstum und Ressourcenmanagement der Zukunft gaben.

Univ.Prof. Mag. Dr. Michael Getzner, vom Fachbereich Finanzwissenschaft und Infrastrukturpolitik des Departments für Raumplanung, erläuterte in seinem Vortrag: "Nachhaltiges Wirtschaftswachstum - kann das in der Praxis funktionieren?" die Diskrepanz eines steigenden Wirtschaftswachstums mit stagnierendem Ressourcenverbrauch und zeigte eindrucksvoll, dass in den jetzigen Volkswirtschaften ein Wachstum immer mit steigendem Ressourcen verbunden ist. "Das wäre so wie wenn man ein Sparbuch langsam auflöst und argumentiert, dass man ohnedies Gewinn macht", beschreibt Getzner die gängige Wachstumspraxis.

Assistant Prof. DI Dr. Johann Fellner, vom Institut für Wassergüte, Ressourcenmanagement und Abfallwirtschaft, schloss in dieser Argumentation nahtlos an: "Wenn man nicht ohne steigenden Ressourcenverbrauch wachsen kann, ist es umso wichtiger zu wissen, woher diese Ressourcen kommen und dass diese schonend gewonnen werden". In seinem Vortrag "Wo lagern die Ressourcen der Zukunft?" zeigte er mögliche Rohstoffquellen der Zukunft auf, die neben der Erschließung außereuropäischer Rohstoffe eine Förderung der Versorgung aus EU-internen Quellen ermöglichen. Ein effizienterer Umgang mit Ressourcen und insbesondere ein verstärktes Recycling ist dabei unabdingbar.

Im Anschluss an die Vorträge wurde der Energy Globe Wien 2014 an ab&cd innovations "Milchsäure aus Biodiesel-Reststoff" vergeben.
Der TU Wien-Absolvent, gründete im Anschluss an seine Dissertation an der Universität Wien das Start-Up mit dem Ziel, das bei der Herstellung von Biodiesel anfallende Rohglycerin in Milchsäure umzuwandeln. Dieser begehrter Rohstoff in der Medizintechnik, Lebensmittel-, Pharma- und Kosmetikindustrie, aber auch die Basis für die Herstellung umweltfreundlicher Lösungsmittel und die Produktion biologisch abbaubarer Kunststoffe, konnte bis jetzt nur auf fermentativem Weg und mit hohen Investitionen gewonnen werden.
Die neu entwickelte Methode kann direkt in Biodieselanlagen implementiert werden. Damit kann also der Produzent selbst anfallende Reststoffe verwerten und vermarkten und der Rohstoff-Markt wird merkbar entlastet.

Foto [1] © WKW/Florian Wieser