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Universalgenie 3D-Laserscanner zum Forschungsbrückenbau

Am 19. Juni 2006 präsentiert die Technische Universität Wien mit dem Symposium "3D-Laser Scanning" zwei Jahre Forschungserfolge des interdisziplinären Kompetenzzentrums Image Laser Scanning (ILScan).

Wien (TU) Der 3D-Laserscanner, der 2004 von 5 Instituten an der TU Wien angeschafft wurde, würde sich in Analogie zum Pferdesport für eine Vielseitigkeitsprüfung eignen. Den 50 Kilogramm leichten Laserscanner schätzen Archäologen gleichermaßen wie Bauingenieure, InformatikerInnen, ArchitektInnen und RaumplanerInnen. Egal, ob es darum geht, die Domitila-Katakombe in Rom zu rekonstruieren, den Innenraum des Stephansdoms für eine Befundanalyse aufzunehmen, Landschafts- und Gletscherveränderungen zu dokumentieren oder Modelle zur Prognose von Hochwasserschäden erstellen zu können. Mit dem Symposium am 19. Juni 2006, zu dem 80 TeilnehmerInnen erwartet werden, zeigen die ForscherInnen zum einen, was wissenschaftlich bisher möglich ist, zum anderen wollen sie Wiisenschaft und Wirtschaft für mögliche Projekte mit ILScan sensibilisieren und sie zur Forschungskooperation einladen - nicht nur TU Wien-intern.

Es begann vor zwei Jahren an der TU Wien: mit einem gesamten Investitionsvolumen von mehr als 200.000,- Euro, wovon die TU Wien 85.000,- Euro als Innovatives Projekt finanzierte und der Rest von Sponsoren eingebracht wurde, sollte mit ILScan an der TU Wien eine neue Technologie eingeführt und weiter entwickelt werden. Der Vorsitzende von ILSCan, Dieter Bökemann, Professor am Institut für Stadt- und Regionalforschung der TU Wien. "Es gibt viele Forschungs- und Anwendungspotenziale im Zusammenhang mit ILScan und es war auch leicht, das Engagement anderer zu gewinnen."

Bei der Gründung des Kompetenzzentrums hatte die TU Wien von Anfang an eine Kooperation mit der heimischen Industrie im Auge. Universitätsintern wurde auch eine bessere Kooperation über Fakultäts- und Institutsgrenzen hinaus angestrebt. Unter diesem Aspekt kooperieren dort 5 Institute (Stadt- und Regionalforschung, Bauforschung, Photogrammetrie, Computergraphik) zusammen mit 15 ForscherInnen. Diese arbeiten in der praktischen Anwendung und definieren Probleme (z. B. Software) und lösen diese durch Programme.

Der 3D-Laserscanner – wie er funktioniert, was er kann
Der Laserscanner scannt den umgebenden Raum in drei Dimensionen. Dabei "schießt" er im gleichen Winkelabstand in alle Richtungen, bis er auf einen Widerstand trifft. Der Strahl wird reflektiert, die Zeit, die vergeht, bis das Echo zurückkommt, wird mit einer Atomuhr gemessen, danach kennt man die Entfernung.

Nach "Schrotflintenart" entsteht so eine Punktwolke von der Oberfläche der aufgenommenen Objekte. Die Lagedaten der aufgenommenen Punkte können mit zusätzlichen Informationen wie Farbe und Helligkeit angereichert werden, sodass daraus ein färbiges 3D-Bild entsteht. Diese punktspezifischen Datensätze müssen allerdings noch aufbereitet werden, um damit rechnen zu können.

Aufgabe der ForscherInnen ist es, in die umfangreichen Datenhaufen mit Topologie oder inhaltlichen Theorien eine Struktur zu bringen.

Die großen Vorteile des Laserscanners des Kompetenzzentrums ILScan liegen darin, dass damit nicht nur analytisch, sondern auch rekonstruktiv vorgegangen werden kann. Rekonstruktionen sind aufgrund der vorhandenen virtuellen Struktur möglich, wie z. B. bei den Ausgrabungen in Ephesos oder der Domitila-Katakombe in Rom.

Ziele des Symposiums "3D-Laser Scanning"
„Wir möchten mit unserem Symposium zum einen uni-intern Aufmerksamkeit erzeugen in dem Sinn, dass wir andere anregen, diese Technologie auch für ihre Probleme zu verwenden. Wir möchten aber auch zeigen, was mit den 85.000,- Euro Fördermittel der Universität Innovatives in Forschung und Lehre angeregt werden kann. Natürlich sind wir auch bestrebt, weitere potenzielle Sponsoren zu finden, denn in drei Jahren wollen wir denn in drei Jahren wollen wir neues Gerät finanzieren können“, erläutert Dieter Bökemann die Ziele des Symposiums.

Mittlerweile können mit dem Mittlerweile können mit dem ILScan-Gerät Dienstleistungen angeboten werden, die einen großen Kreis von Ingenieuren, ArchitektInnen, PlanerInnen und AnalytikerInnen von Nutzen sein werden.

Die Podiumsdiskussion, die den Abschluss des Symposiums bildet, wird sich mit der Nachfrage nach solcher Art der Technologie beschäftigen und was man nach dem derzeitgen Stand der Technik erreichen kann und soll laut Dieter Bökemann „kritische Gedanken in das Projekt reinbringen“.

Symposium "3D-Laser Scanning"
Datum, Uhrzeit: 19. Juni 2006, 09:00-17:00 Uhr
Ort: TU Wien, Heinz-Zemanek Hörsaal, Favoritenstraße 9-11, 1040 Wien