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TUW-Professoren in die Akademie der Wissenschaften aufgenommen

Hochwasserforscher Prof. Günter Blöschl wurde zum wirklichen Mitglied gewählt, Werkstoffwissenschaftler Prof. Christian Hellmich wird korrespondierendes Mitglied.

Prof. Günter Blöschl (links, Foto: Wilke) und Prof. Christian Hellmich

Prof. Günter Blöschl und Prof. Christian Hellmich

Prof. Günter Blöschl (links, Foto: Wilke) und Prof. Christian Hellmich

29 neue Mitglieder wurden am 12. April 2019 in die Österreichische Akademie der Wissenschaften aufgenommen. Zwei davon kommen von der TU Wien. Es gibt unterschiedliche Kategorien der Mitgliedschaft in der Akademie – die höchste ist die der "wirklichen Mitglieder". Zu den fünf neugewählten "wirklichen Mitgliedern" zählt Prof. Günter Blöschl. Ebenfalls sehr prestigeträchtig ist die Aufnahme als "korrespondierendes Mitglied" – über diese Auszeichnung darf sich nun Prof. Christian Hellmich freuen.

Günter Blöschl

Prof. Günter Blöschl erforscht das Zusammenspiel von Wasser, Mensch und Umwelt. Das Wasser übt Einflüsse auf den Menschen aus – etwa wenn es zu Hochwasserkatastrophen kommt. Gleichzeitig verändert der Mensch die natürlichen Gewässer, etwa durch Umweltverschmutzung oder durch Absenkung des Grundwasserspiegels. In Form der "Soziohydrologie", in der das dynamische Wechselspiel zwischen Mensch und Natur analysiert wird, hat Günter Blöschl ein neues Paradigma der hydrologischen Forschung mitbegründet.

Günter Blöschl studierte Bauingenieurwesen an der TU Wien und forschte an der University of British Columbia (Vancouver, Kanada), der University of Melbourne und an der Australian National University in Canberra (Australien). 2007 wurde er zum Ordentlichen Professor an der TU Wien ernannt, an der er derzeit das Institut für Wasserbau und Ingenieurhydrologie leitet. Er ist auch Gastprofessor an der Tsinghua University in Peking und anderen international führenden Universitäten. Günter Blöschl wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, beispielsweise einem ERC Advanced Grant des European Research Council, dem International Hydrology Prize von UNESCO, WMO und der International Association of Hydrological Sciences, der Horton-Medaille der American Geophysical Union und dem Prince Sultan Bin Abdulaziz International Prize for Water. Er ist überdies Senator der Helmholtz-Gemeinschaft für den Forschungsbereich "Erde und Umwelt". Erst vor zwei Wochen erhielt er die Dalton Medaille der European Geosciences Union. www.egu.eu/awards-medals/john-dalton/2019/gunter-bloschl/, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster

Christian Hellmich

Christian Hellmich ist Ingenieurmechaniker und leitet zur Zeit das Institut für Mechanik der Werkstoffe und Strukturen der TU Wien. Er ist insbesondere bekannt für seine Beiträge zur Mehrskalen-Mechanik komplizierter Materialien wie Beton, Holz oder Knochen. Man kann diese Materialien auf molekularer Ebene analysieren, auf Ebene feinster Mikrostrukturen. Oder auch im Großen, mit Blick auf die gesamte Konstruktion: Auf jeder Größenskala lernt man etwas Wichtiges für das Gesamtverhalten des Materials dazu. Daher kombiniert Hellmich all diese unterschiedlichen Sichtweisen in speziell entwickelten Computerprogrammen.

Christian Hellmich studierte Bauingenieurwesen an der TU Wien. 1999 schloss er sein Doktoratsstudium mit Auszeichnung ab, 2004 und habilitierte er sich an der TU Wien für Festigkeitslehre und Biomechanik. Ausgezeichnet mit einem Max-Kade-Stipendium ging er dann als Postdoc ans MIT in den USA. Nach seiner Rückkehr an die TU Wien wurde er 2010 mit einem ERC Starting Grant des Europäischen Research Council ausgezeichnet. Bereits seit 2011 war er Mitglied der Jungen Kurie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.

Außerdem erhielt Christian Hellmich unter anderem den Walter L. Huber Research Prize of American Society of Civil Engineers (2010), wurde 2014 Fellow des Engineering Mechanics Institutes (EMI-ASCE) und 2018 Fellow der European Alliance for Biomedical Engineering & Science.