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TU Wien: Kühlschränke ohne Kühlmittel, Autos liefern Energie!

Geräuschlose Kühlschränke, die keine Kühlmittel mehr brauchen. Autos, die während der Fahrt Energie liefern: Unter der Leitung von Professorin Silke Bühler-Paschen forscht das Institut für Festkörperphysik an der Technischen Universität (TU) Wien an den Materialien der Zukunft.

Silke Bühler-Paschen

Univ.Prof. Dipl.-Ing. Dr. Silke Bühler-Paschen

Wien (TU). - "Eiskästen könnten in absehbarer Zeit einfach nur durch Anstecken an die Steckdose kühlen ? ohne Kühlmittel, ohne Lärm oder Bewegung. Autos könnten während der Fahrt Energie erzeugen", ist Silke Bühler-Paschen, seit 1. Mai 2005 Professorin für Technische Physik an der Technischen Universität (TU) Wien, überzeugt. Ihr Team am Institut für Festkörperphysik arbeitet an den entsprechenden Materialien: an den Stoffen, aus denen die Zukunft gezimmert wird.

Das heißeste Eisen zur Zeit: Thermo-Elektrika. Bühler-Paschen:"Wir arbeiten an Strukturen, in denen Atome in molekularen Käfigen gefangen sind. Derartige Materialien haben sehr gute thermo-elektrische Eigenschaften." Anders ausgedrückt: sie können durch elektrischen Strom Kühlung hervorrufen, während dieser normalerweise aufheizt. Das ist dann der Kühlschrank, der rein durch Anstecken an eine Steckdose kühlt. Kein Kühlmittel, keine Bewegung, kein Lärm.

Die neue Technologie ließe sich freilich auch verwenden, um Abwärme in Energie umzuwandeln. Beispiel Auto, wo es zu großen Temperaturunterschieden kommt, weil Abgase viel heißer als die Umgebungstemperatur sind. Bühler-Paschen: "Diese natürlich vorkommenden Temperaturunterschiede lassen sich in Energie umwandeln. Wir sind dabei für diese Prozesse sehr effiziente Materialien zu erfinden."

Die Schwierigkeit bei der Umsetzung derartiger Innovationen sieht die passionierte Physikerin, die abseits von Beruf und Berufung auch als Mutter dreier Kinder im Einsatz ist, freilich in der "Ungeduld" der Industrie: "Dort findet leider keine wirkliche Grundlagenforschung mehr statt, sondern sehr kurzfristiges Denken. Die Industrie will Lösungen für in zwei Jahren. Wir haben einen Horizont von fünf bis zehn, manchmal zehn bis zwanzig Jahren."

Hoffnung auf eine konkrete und zeitgerechte Umsetzung der aktuellen Forschungsergebnisse bringt freilich die Tatsache, dass die Grundlagenforschungen an der TU Wien zu Thermo-Elektrika bereits in das "Network of Excellence" der EU aufgenommen wurde. Bühler-Paschen: "Nun beginnen Prototyp-Entwicklungen eines derartigen thermo-elektrischen Elements auf Basis der von uns entwickelten Materialien. Damit können wir Industriepartner gezielt ansprechen!" Die Stoffe, aus denen die Zukunft gezimmert wird, formen sich zur Realität.

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Mag. Daniela Ausserhuber