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Trennen und neu kombinieren: TU Wien leitet EU-Projekt

Ein neues Europäisches Netzwerkprojekt wird von der TU Wien geleitet: Es geht dabei um die Technik der C-H-Aktivierung, die in der organischen Chemie eine immer größere Rolle spielt.

Michael Schnürch

Michael Schnürch

Michael Schnürch

Wie fügt man einzelne Atome oder Moleküle zu genau jener Struktur zusammen, die man braucht? In der organischen Chemie verwendet man unterschiedliche Methoden. Eine immer wichtigere Rolle spielt dabei die C-H-Aktivierung – eine Reaktionsklasse, bei der eine Kohlenstoff-Wasserstoff Bindung gespalten wird um anschließend eine neue Kohlenstoff-Kohlenstoff Bindung herzustellen. Von der „European Cooperation in Science and Technology“ (COST) wurde nun ein neues Projekt gestartet, in dem sich über 40 Forschungsgruppen des gesamten europäischen Raums zusammenfinden um diese C-H-Aktivierung genauer zu erforschen, besser zu verstehen und letztendlich zielgerichteter einzusetzen. Geleitet wird das Projekt von Prof. Michael Schnürch vom Institut für Angewandte Synthesechemie der TU Wien.

Aufbrechen und aktivieren
Wenn eine C-H-Bindung eines Moleküls selektiv durch einen Metallkatalysator gespalten wird, kann mit Hilfe ebendieses Katalysators ein anderer Rest genau an diese Stelle übertragen werden. Daher spricht man in diesem Fall von der „Aktivierung“ der C-H-Bindung. Nachdem eine typische organische Verbindung eine signifikante Anzahl von C-H Bindungen enthält, braucht man mitunter noch die Hilfe sogenannter „dirigierender Gruppen“, die den Metallkatalysator genau zu der C-H Bindung hinlenken die gebrochen werden soll.

Damit kann man nicht nur komplizierte organische Moleküle aufbauen, man kann auch die Effizienz der chemischen Reaktionen deutlich verbessern. „Es geht heute nicht mehr einfach darum, das gewünschte Ergebnis hervorzubringen, sondern darum, das Ziel auf möglichst effiziente Weise zu erreichen“, sagt Michael Schnürch.

Hochdotierte EU-Förderung
Um die Technik der CH-Aktivierung europaweit einen Schritt nach vorne zu bringen, wird nun von der European Cooperation in Science and Technology ein COST-Action Projekt gefördert. Es wird vier Jahre dauern und mit etwa 140.000 Euro pro Jahr unterstützt werden. Mehr als 40 Forschungsgruppen aus 16 Ländern arbeiten in dem Projekt in vier Arbeitsgruppen zusammen, die Leitung wird bei Michael Schnürch liegen.


Nähere Information:
Prof. Michael Schnürch
Institut für Angewandte Synthesechemie
TU Wien
Getreidemarkt 9, 1060 Wien
T: +43-1-58801-163616
<link>michael.schnuerch@tuwien.ac.at