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Stellungnahme Sabine Seidler, Vizerektorin für Forschung, zum „Austrian Climate Research Programm“

Bei der Ausschreibung des „Austrian Climate Research Programms“ des Klima- und Energiefonds wurde von einer international besetzten Fachjury eine Auswahl der zu fördernden Projekte erstellt. Diese Auswahl wurde allerdings danach vom Präsidium des Klima- und Energiefonds dramatisch verändert.

Sabine Seidler

Sabine Seidler

Sabine Seidler

Wie der Kurier vom 17. September 2010 berichtet, wurden von sechzehn ausgewählten Projekten sechs entfernt und fünf andere in die Liste aufgenommen.

Nicht nur bei den ExpertInnen der Jury, sondern auch bei heimischen WissenschafterInnen ruft diese Vorgehensweise Befremden hervor. Die Technische Universität Wien bekennt sich zum freien Wettbewerb der besten Ideen. Forschungsmittel in Wettbewerben erringen zu müssen ist keine lästige Hürde, sondern ein Teil der Qualitätssicherung in der Forschung. Diese Qualitätssicherung ist allerdings nur dann gegeben, wenn ein solcher Wettbewerb auch tatsächlich nach den vorher definierten Regeln abläuft. Durch nachträgliche Intervention die nach festgelegten Regeln getroffene Entscheidung eines hochkarätig besetzten internationalen Panels zu revidieren halten wir für eine äußerst unglückliche Vorgangsweise. Sie entwertet die Arbeit der Fachjury und ist unfair gegenüber den TeilnehmerInnen dieser Ausschreibung, die viel Energie in ihre Einreichung investiert haben, um mit wissenschaftlicher Qualität zu punkten. Eine Ausschreibung verliert unter solchen Umständen ihren Sinn.

Wir hoffen, dass bei künftigen Ausschreibungen die Fördermittel wieder ausschließlich nach wissenschaftlichen Kriterien vergeben werden, so wie das auch international üblich ist. Die österreichische Forschungslandschaft kann von einem Klima des offenen, freien und unverfälschten Wettbewerbs ganz gewiss nur profitieren.

Sabine Seidler
Vizerektorin für Forschung