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Steigerung der aktiven Fahrsicherheit dank Electronic-Stability-Program

Wien (TU) Viele Autolenker kennen das Gefühl: regennasse, rutschige Fahrbahn, plötzlich ein Hindernis auf der Straße. Man bremst, verreißt das Lenkrad, das Auto gerät ins Schleudern. Ein Unfall ist dann meistens unvermeid-bar. Dank einer technologischen Meisterleistung zweier Systementwickler von DaimlerChrysler und Bosch kann ein derartiges Szenario verhindert werden. Das Wunderding heißt Electronic-Stability-Program (ESP) und verhindert das seitliche Ausbrechen des Fahrzeuges. Der dadurch erzielte Beitrag zur enormen Steigerung der Fahrsicherheit wurde mit dem Porsche-Preis 1999 belohnt.

Das Electronic-Stability-Program (ESP) weist gegenüber dem bereits bekannten Antiblockiersystem (ABS), das ein Blockieren der Räder verhindert, und der Antriebsschlupfregelung (ASR), welches das Durchdrehen der Räder beim Gasgeben vermeidet, weitere Vorteile auf.

Das System greift aktiv ein, wenn ein Fahrzeug in eine kritische Situation kommt. Denn sobald ein Fahrzeug ins Schleudern kommt, baut das Electronic-Stability-Program eine Gegenkraft auf, die dem Schleudern entgegenwirkt und den Kurs stabilisiert. Das manchmal auch als Fahrdynamik-Regelung bezeichnete System ist ein Regelsystem im Brems- sowie auch im Antriebssystem, das das seitliche Ausbrechen des Fahrzeuges verhindert.

Zur Verwirklichung des aktiven Fahrsicherheitssystems wurde enorme Entwicklungsarbeit geleistet, um die nötige Präzision und Sicherheit zu gewähr-leisten. Geradezu katastrophal würde sich eine künstlich aufgebrachte Stabilisierungskraft an der falschen Stelle oder in die falschen Richtung auswirken. Trotzdem ist es gelungen, dieses Fahrsicherheitssystem in Zusammenarbeit mit den Firmen Bosch und DaimlerChrysler auf einen derart hohen Stand der Technik zu bringen, dass ein entscheidender Beitrag zur Sicherheit auf unseren Straßen geleistet wird.

Die beiden diesjährigen Preisträger des Porsche-Preises sind Armin Müller, Leiter der Vor- und Systementwicklung Fahrfunktionen der DaimlerChrysler AG, Stuttgart und Dr. Anton van Zanten, Leiter Systementwicklung Fahrdynamik-Regelsysteme bei Robert Bosch GmbH, Stuttgart.

Dem Auswahlkomitee des diesjährigen Porsche-Preises gehörten der Rektor der Technischen Universität (TU) Wien, Prof. Dr. Peter Skalicky, der Dekan der Fakultät für Maschinenbau der TU Wien, Prof. Dr. Bruno Grösel, Prof. Dr. Hans Peter Lenz, Professor am Institut für Verbrennungskraftmaschinen und Kraftfahr-zeugbau der TU Wien, sowie zwei Angehörige der Familien Porsche/Piech, vertreten durch Ferdinand Piech und Wendelin Wiedeking, an.

Die Verleihung des Porsche-Preises, der mit öS 350.000,-- für beide Preisträger gemeinsam dotiert ist, findet am 8. Oktober 1999 im Festsaal der TU Wien, Karlsplatz 13, 1040 Wien, statt.