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Sparsinnige Universität

Die TU Wien setzt auf intelligentes Energiemanagement, um "Energiefresser" zu beseitigen, und erwartet davon Einsparungen von bis zu 150.000 Euro jährlich.

Energiesparende Kühlungsmöglichkeit eines Raumes

Energiesparende Kühlungsmöglichkeit eines Raumes

Energiesparende Kühlungsmöglichkeit eines Raumes

Bis zur 200-Jahr-Feier im Jahr 2015 will die Technische Universität Wien ihren historischen Standort zum modernen City-Campus umwandeln und optimale Rahmenbedingungen für Mitarbeiter und Studierende schaffen. Dazu gehört auch eine verbesserte Energieeffizienz. "Im Rahmen des Standortprojektes, TU Univercity 2015 sind nachhaltige Lösungen, Ressourcenschonung und die besondere Beachtung der forschenden, lehrenden und lernenden Menschen am Haus gefragt", sagt Gerald Hodecek, Leiter für Gebäude und Technik der TU Wien. "Dabei soll rational mit dem Thema umgegangen werden und keine, Augenauswischerei erfolgen", so Hodecek weiter. Es geht nicht darum, vermeintlich innovativ und umweltschonend teure Umbauten vorzunehmen, sondern zunächst mit dem Gegebenen zu arbeiten und genau zu schauen, wo und wie langfristig Energie gespart werden kann. Allein schon durch die Beseitigung bislang unerkannter "Energiefresser" lässt sich der Energieverbrauch erheblich senken. Doch diese müssen zunächst identifiziert werden, bevor sie beseitigt werden können. "Wir haben dafür ein Energiemesssystem entwickelt, das automatisch in beliebig einstellbaren Zeitintervallen den Verbrauch von allen relevanten Energieträgern sowie den Gesamtverbrauch misst und die Energieflüsse kontinuierlich mit den Ereignissen in und um Gebäude zeitnahe vergleicht", erläutert omtec-Geschäftsführer Ernst Primas das Grundprinzip des zum Einsatz kommenden Systems. Auf diese Weise lassen sich unnötig energieverbrauchende Quellen ausfindig machen, die sonst bei der monatlichen oder jährlichen Ablesung verborgen bleiben. Das Energiemesssystem passt damit genau in das Konzept der "TU Univercity", bei dem es auf nachhaltig effektive und flexible Lösungen ankommt: "Eine komplexe und dynamische Forschungseinrichtung wie die Technische Universität Wien benötigt innovative und vernetzte Ansätze bei Energieanalyse, -management und -monitoring", begründet Hodecek die Entscheidung, mit omtec zusammenzuarbeiten. In insgesamt drei Gebäuden der Technischen Universität wurde das Energiemesssystems installiert, das nun den Verbrauch von Strom, Gas, Fernwärme, Wasser und Druckluft in Verwaltungsgebäuden, Vortragssälen, in den Forschungsbereichen und im IT-Betrieb der Universität im Viertelstundentakt tagesaktuell misst und kontrolliert.

Verbrauch und Kosten nachhaltig gesenkt


Seit September 2008 befindet sich das speziell auf die TU zugeschnittene Maßnahmenprogramm in der Umsetzung und die ersten Zwischenbilanzen können sich sehen lassen. Wie zu erwarten war, versteckte sich auch in der TU Wien eine Vielzahl von unbemerkten "Energiefressern". Dank des Mess- und Analysesystems konnten sie ausfindig gemacht und beseitigt werden, ohne dass teure Umbauarbeiten anfielen. So wurde beispielsweise festgestellt, dass die Lüftung 24 Stunden am Tag und selbst in den Ferien im Dauerbetrieb lief. Dabei wurden enorme Energiemengen verbraucht, ohne Generierung eines Mehrwerts. Lüftung und Heizung werden nun halbautomatisch nach Bedarf gesteuert.

Allein bei der Lüftung konnten bereits 30.000 Euro eingespart werden und hier besteht sogar noch Potenzial, durch einfache Maßnahmen wie eine optimierte Regelung den Energieverbrauch weiter zu senken. Beim Wasserverbrauch verspricht man sich langfristig Einsparungen von bis zu 80.000 Euro im Jahr, bei Druckluft immerhin bis zu 10.000 Euro: "Gemeinsam mit omtec konnten erhebliche Einsparungspotenziale und Optimierungsmöglichkeiten festgestellt und realisiert werden", zieht der TU-Techniker Hodecek ein Resümee über die Zusammenarbeit.

Quelle: A3BTEC, Nr. 06/09 vom 17.12.2009