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SozialMarie 2016: Erster Preis für DISPLACED. Space for Change

Die SozialMarie würdigt seit 2005 soziale Innovationen in Europa und zeichnet jährlich 15 Projekte aus. Der erste Platz 2016 wurde am 1. Mai an das Architektur-Projekt DISPLACED verliehen.

Das Team von Displaced mit Vizerektorin | © Displaced. Space for Change Anna Steiger

Das Team von Displaced mit Vizerektorin Anna Steiger

Das Team von Displaced mit Vizerektorin Anna Steiger | © Displaced. Space for Change

Das Architektur-Projekt DISPLACED. Space for Change arbeitet seit Oktober 2015 im größten Flüchtlingsquartier Wiens gemeinsam mit den Bewohner_innen und dem roten Kreuz an der Verbesserung der Wohnsituation. Gestartet wurde die Initiative von Karin Harather und Renate Stuefer vom Institut für Kunst und Gestaltung im Oktober 2015 als <link https: tiss.tuwien.ac.at course _blank>Lehrveranstaltung im Masterstudium Architektur. Mittlerweile läuft die dritte Lehrveranstaltung, rund 40 Studierende waren und sind im Einsatz. "Über die ´Kunst der Kooperation´ und die aktive Mitwirkung und Mitgestaltung der mittlerweile so vielen an diesem Prozess intern und extern Beteiligten wurde das Haus zum Modell und Katalysator für neue Formen des informellen Lernens, miteinander und voneinander", zeigt sich Karin Harather zufrieden mit dem Projektverlauf.

Im ersten Schritt wurden in der Vorderen Zollamtsstraße räumliche Akutmaßnahmen realisiert: Die Errichtung von Containerduschen im Freien wurde planerisch und organisatorisch so begleitet, dass auch für diese Notlösung ein Optimum an räumlichen Qualitäten mit Terrassenlandschaft, Sichtschutz und Sitzmöglichkeiten entstand, ein Kinderspielbereiche und ein Kultur-Café wurden eingerichtet, der Innenhof bekam Hochbeete und die Wände wurden bemalt, da textile Raumausstattungen aufgrund der Brandschutzvorschriften verboten sind.

Als zentrale Einrichtung hat sich die aus Spendengeldern finanzierte Gemeinschaftswerkstätte herausgestellt. Drei Teammitglieder des Wintersemester sind nun im aktuellen Semester als Tutor_innen tätig und übernehmen die Rolle der Werkstattleiter_innen. Mit einem rund 30-köpfigen Studierendenteam konzipieren und bauen sie gemeinsam mit den Bewohner_innen Möbel um die Wohnsituation weiter zu verbessern. Neben dem gemeinsamen Arbeiten stehen beim Möbelbau flexible und gut transportable Lösungen im Fokus. Ziel sind Möbel, die die Bewohner_innen nach der Nutzung in der Notunterkunft mitnehmen können und sich somit selbst erste Ankerpunkte in einer neuen Heimat schaffen. "Binnen weniger Monate ist es gelungen, vielfältige Vernetzungen und ein Klima der Solidarität zu etablieren und damit neue Wege der Integration zu beschreiten. Stadt, Raum und Flucht: Architektur ist zuständig", fasst Renate Stuefer zusammen.

Verantwortung übernehmen
Die Jurybegründung für den mit 15.000 Euro dotierten ersten Platz würdigt den kollektiven Eingriff unter Einsatz von Kreativpotential und Handwerk, sowie den integrativen Ansatz durch die gemeinsame Arbeit mit den Bewohner_innen. Der räumliche und somit soziale Angriff zeigt, dass Verantwortung übernommen wird und unmittelbar eine positive Wirkung erzielt werden kann.

Refugees welcome @ TU WIEN
Hilfe die direkt ankommt, Projekte die sofort umgesetzt werden – das ist das gemeinsame Ziel diverser Initiativen an der TU Wien, die im Zuge der Entwicklungen rund um die Situation von Flüchtlingen gestartet wurden. Das TU-Leitbild "Technik für Menschen" steht auch für das Selbstverständnis weltweite Zusammenhänge und Probleme zu erkennen, Solidarität zu leben und Verantwortung zu übernehmen. Eine Übersicht der Projekte und Kontaktdaten falls man sich einbringen möchte ist unter <link http: www.tuwien.ac.at refugeeswelcome _blank>www.tuwien.ac.at/refugeeswelcome verfügbar.

SozialMarie - Soziale Innovationen vor den Vorhang
SozialMarie ist der älteste Preis für soziale Innovation in Europa und würdigt seit 2005 jährlich 15 hervorragende Projekte im Bereich sozialer Innovationen. Neben der finanziellen Anerkennung in Höhe von insgesamt EUR 54.000,- bietet die SozialMarie vor allem eine öffentliche Bühne für Projekte, die mit neuen Denkansätzen innovative Antworten auf gesellschaftliche Herausforderungen geben. 2016 wurden Fast 280 Projekte aus Österreich, Ungarn, Tschechien, der Slowakei aber auch aus Slowenien und Kroatien bei der SozialMarie eingereicht.

Webtipps:
<link http: displaced.at _blank>displaced.at
<link http: sozialmarie.org _blank>sozialmarie.org