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Smarte Palette: Digitalisierung im Industrieumfeld

TU Wien und Drei Österreich zeigen anhand einer smarten Spannpalette, wie bislang manuelle Prozesse digitalisiert werden können. Um die Latenzzeit zu verringern, kommuniziert die Palette über 5G.

Smarte Palette, auf der das fertige Werkstück zu sehen ist.

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Smarte Spannpalette: das fertige Werkstück.

Smarte Palette und Roboterarm

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Smarte Palette und Roboterarm.

smarte Palette

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Smarte Spannpalette: Das Werkstück wird per Roboterarm in den Schraubstock auf der Smarten Spannpalette vollautomatisch eingespannt und wird dort während des gesamten Fertigungsprozesses durch integrierte Sensorik überwacht.

Um industrielle Abläufe zu automatisieren, müssen Maschinen untereinander kommunizieren können. Damit sie zudem aktiv auf Veränderungen reagieren können, müssen sie diese auch wahrnehmen. "Unter Industrie 4.0 verstehen wir Anwendungen, bei denen Maschinen ‚fühlen‘ und situativ auf gewisse Effekte in der Fertigungstechnik autonom und automatisch reagieren können", erklärt Friedrich Bleicher, Vorstand des TUW-Instituts für Fertigungstechnik und Photonische Technologien.

Die smarte Spannpalette, die TU Wien und Drei Österreich gemeinsam entwickelt und am 10. November vorgestellt haben, erfüllt genau diese Kriterien: Die Partner haben eine Anwendung geschaffen, die demonstriert, wie 5G im Industrieumfeld manuelle Prozesse digitalisiert und Maschinen reibungslos miteinander arbeiten können.

Die smarte Spannpalette

Spannpaletten werden im industriellen Umfeld eingesetzt, um Werkstücke für die Bearbeitung zu fixieren. Die bewegliche Palette wird von der Werkzeugmaschine in ihrer Position dabei so verändert, dass ein darauf befestigtes Werkstück in die gewünschte Lage zum Werkzeug ausgerichtet wird. Dabei ist eine direkte Rückkopplung zwischen Spannpalette und Maschine wichtig. „Verändern wir die Stabilität eines Bauteils, das auf einer sensorischen Spannpalette fixiert ist – beispielsweise indem wir etwas herausfräsen – kann die Palette automatisch auf diese Veränderung reagieren. Dazu verfügt die Palette über Sensoren, die Informationen sammeln und kommunizieren“, sagt Bleicher.

Damit ist den Partnern, TU Wien und Drei, eine Weltneuheit gelungen, die die Fertigung der Zukunft maßgeblich prägen wird. Denn diese wird modular und hochindividualisiert sein. Um diesen Ansprüchen gerecht zu werden, braucht es Lösungen wie die smarte Spannpalette, die beispielhaft zeigt, wie manuelle Fertigungsprozesse zukünftig mittels 5G digitalisiert werden können. "Die smarte Spannpalette beinhaltet ein 5G-Modem, das die Übertragung der Daten nahezu in Echtzeit ermöglicht“, sagt Matthias Baldermann, CTO von Drei Österreich. „Die Konnektivität von Drei sorgt dafür, dass die Sensor-Messwerte nahezu in Echtzeit übertragen werden und unmittelbar für die Steuerung der Spann-Palette genutzt werden können“, führt Baldermann fort. Damit eignet sich die Spannpalette mit einer Prozessüberwachung im geschlossenen Regelkreis auch für die Fertigung hochgenauer, komplexer Werkstücke.

Zusätzliche Informationen liefert die Presseaussendung von Drei Österreich, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster.

Kontakt

Prof. Dr. Friedrich Bleicher
Institut für Fertigungstechnik und Photonische Technologien
Technische Universität Wien
+43 1 58801 31100
friedrich.bleicher@tuwien.ac.at