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Planen im Großformat: Raumplanungs-Symposium an der TU Wien

Bedeutende Forschungspersönlichkeiten, die Pionierarbeit in der Raumplanung geleistet haben, kommen vom 19. bis 23. Mai an die TU Wien – eine einmalige Chance, bahnbrechende Theorien neu kennenzulernen, und eine Auszeichnung für die TU Wien als eine der größten Planungsschulen.

Stadtplan von Wien

Nachdenken über Städte und Regionen

In der Raumplanung muss man ein bisschen größer denken: Einerseits geographisch – es geht um die Planung des Raumes auf großer Skala, vom Stadtviertel bis hin zu ganzen Kontinenten, andererseits auch fachlich – es handelt sich um ein außerordentlich interdisziplinäres Forschungsgebiet. Von 19. bis 23. Mai wird die TU Wien der Fokuspunkt der internationalen Raumplanung sein. Für das Symposium „The Evolution of Planning Thought“ wurden gleich 15 der bedeutendsten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der ganzen Welt nach Wien eingeladen, die in den letzten Jahrzehnten die Raumplanung zum modernen, vielseitigen Forschungsfach gemacht haben.

Geschichte trifft Zukunft
An der TU Wien werden diese prägenden Persönlichkeiten ihre Erfahrung aus fünf Jahrzehnten Raumplanung weitergeben. Sie werden nicht nur Vorträge halten, es wurde auch ganz bewusst Zeit eingeplant, in der sie mit FachkollegInnen, Studierenden oder auch RaumplanerInnen aus der Praxis, etwa von der MA18 der Stadt Wien, ganz konkrete Fragen ausführlich diskutieren können. In einer „Wiener Vorlesung“ am 22. Mai werden raumplanerische Gedanken über die Stadt Wien einer breiten Öffentlichkeit präsentiert.

Ganz unterschiedliche Fähigkeiten müssen kombiniert werden, wenn man den Raum, in dem wir uns bewegen, angenehm, effizient und lebensfreundlich gestalten möchte: Man muss über rechtliche Fragen genauso bescheid wissen wie über ökologische Zusammenhänge, man muss verstehen, welche regionalen Planungsstrategien eine funktionierende Stadt ausmachen, man muss Verkehrskonzepte erarbeiten, man muss über Regionen, Staaten und ganze Kontinente nachdenken, vom urbanen Zentrum bis zum Nationalpark.

Schon zur Zeit der industriellen Revolution entwickelte man Raumkonzepte, um möglichst viele Arbeitskräfte auf engem Raum unterzubringen. Doch seither hat sich das Fachgebiet der Raumplanung mehrfach völlig verändert. „Die Raumplanung als wissenschaftliche Disziplin, wie wir sie heute kennen, hat sich eigentlich erst nach dem zweiten Weltkrieg entwickelt“, erklärt Beatrix Haselsberger vom Department für Raumplanung der TU Wien – sie ist die Organisatorin des internationalen Symposiums. Die Raumplanung war auch immer ein Spiegel vorherrschender gesellschaftlicher Strömungen: In den 60er und 70er-Jahren war die Raumplanung von Technikgläubigkeit geprägt, das relativierte sich später, ökologische, ökonomische und soziale Aspekte wurden wichtiger.

Einmalige Zusammenkunft der führenden Köpfe ihres Faches
Viele der prägendsten Figuren dieses Faches sind heute in einem Alter, in dem sie kaum noch bei Konferenzen anzutreffen sind. Nun ist es aber gelungen, 15 der bedeutendsten Persönlichkeiten der Raumplanung noch einmal für eine große wissenschaftliche Veranstaltung an einem Ort zu versammeln. „Dass uns das gelungen ist, ist sicher auch eine Auszeichnung für die TU Wien als international angesehene Planungssschule“, sagt Beatrix Haselsberger.

Das Department für Raumplanung der TU Wien gehört zu den größten Forschungszentren der Welt auf diesem Gebiet und ist extrem interdisziplinär aufgestellt. „Bei uns ist es, dank Prof. Gerhard Schimak gelungen, sieben ehemalige Institute - die sich mit raumplanungsrelevanten Fragestellungen beschäftigten – im Jahr 2005 in einem Department zusammen zu führen. Dieser kluge Schachzug hat dazu geführt, dass heute in Forschung und Lehre interdisziplinär zusammengearbeitet wird. Was heute eine Selbstverständlichkeit ist, war früher in dieser Form nur schwer möglich“, erklärt Haselsberger.

Zu den berühmten Persönlichkeiten, die an der TU anzutreffen sein werden, gehören Peter Marcuse (Columbia University, New York), John Friedmann (University of British Columbia, Vancouver), Patsy Healey (Newcastle University), Louis Albrechts (Universität Leuven), Judith Innes (University of California, Berkeley) und viele andere. „Viele von ihnen haben Theorien entwickelt, die man schon aus den Lehrbüchern der Grundvorlesungen kennt. Allerdings müssen viele dieser Ansätze heute in einem neuen Kontext gesehen werden. Daher ist die Möglichkeit, mit ihnen ausführlich zu diskutieren so wichtig“, meint Beatrix Haselsberger.

Die Raumplanung ist keine exakte Wissenschaft wie die Physik, in der Formeln heute noch genauso verwendet werden können wie vor 200 Jahren. Die Fragestellungen ändern sich – das Wissen erfahrener wissenschaftlicher Vorbilder hilft dabei, bestehende Theorien an den geänderten Kontext anzupassen. Wenn man auch die Personen hinter den Theorien kennenlernt, kann die jüngere Generation ihre Gedanken weiterspinnen.

Das Symposium „Evolution of Planning Thought“, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster

Wiener Vorlesung:Verstehen Sie Wien? Ein raumplanerischer Erklärungsversuch, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster


Rückfragehinweis:
Dr. Beatrix Haselsberger
Department für Raumplanung
Technische Universität Wien
Operngasse 11, 1040 Wien
T: +43-1-58801-280712
beatrix.haselsberger@tuwien.ac.at

Aussender:
Dr. Florian Aigner
Büro für Öffentlichkeitsarbeit
Technische Universität Wien
Operngasse 11, 1040 Wien
T: +43-1-58801-41027
florian.aigner@tuwien.ac.at

 

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