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Personen statt Pkw´s als Grundlage der Verkehrsplanung

Verkehrswissenschaftliche Gesellschaft fordert den Mensch als Maß der Verkehrsplanung ein

Wien (TU/ÖVG). - Der Ausschuss "Verkehrsträger" der Österreichischen Verkehrswissenschaftlichen Gesellschaft (ÖVG), in dem Vertreter der Wirtschaft, der Universitäten, des Gemeinde- und Städtebundes und der Verkehrsteilnehmerorganisationen unter der Leitung von Professor Knoflacher von der Technischen Universität (TU) Wien zusammenarbeiten, hat neue Grundsätze für eine faire Behandlung der einzelnen Verkehrsträger erarbeitet.

Als erster Schritt in dieser Richtung ergibt sich die Notwendigkeit, die in den vergangenen 50 Jahren in der Verkehrsplanung verwendete Bezugsgröße PKW durch die relevanten Größen transportierte Personen und Gütermengen zu ersetzen. Verkehrsanlagen sind dazu da, um Personen- und Gütertransporte möglichst sicher, komfortabel und wirtschaftlich zu bewältigen. Die Verwendung des PKW als Maßeinheit ist dafür ungeeignet. Die bisherige Umrechnung eines Busses, in dem z.B. 25 Personen sitzen, in zwei PKW-Einheiten entspricht nicht den realen Transportbedürfnissen im Personenverkehr. Ebenso wenig entspricht die Umrechnung eines LKW in zwei oder drei PKW den Verhältnissen im Güterverkehr.

Dieser falsche Indikator ist eine der Hauptursachen für die heutigen Verkehrsprobleme, die zunehmenden Defizite des öffentlichen Verkehrs und die Abwertung städtischer Lebens- und Siedlungsräume. Verwaltungen und einschlägige Planungsbüros werden daher im Interesse einer fairen Behandlung der Verkehrsträger aufgefordert, die überholte und falsche Maßzahl PKW-Einheit durch das neue Bezugssystem Personen bzw. Tonnen zu ersetzen.