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Österreichs Ingenieurwissenschaftler liegen bei wissenschaftlichen Publikationen weltweit im Spitzenfeld

Die Zitierrate - die Anzahl der von anderen Forschern für ihre Arbeit verwendeten oder als Grundlage herangezogenen Artikel - der österreichischen Ingenieurwissenschaftler übertrifft bei weitem den weltweiten Durchschnitt.

Wien (TU). - Ein auf Basis der ISI-Datenbank erstellter wissenschaftlicher Publikationsindex, der weltweit die wichtigsten Magazine nach wissenschaftlichen Publikationen aller Fachbereiche (derzeit insgesamt 21) durchsucht, weist für Österreichs Ingenieurwissenschaftler eine äußerst positive Bilanz auf. Von den zwischen 1991 und 1995 international verzeichneten wissenschaftlichen Veröffentlichungen wurden Österreichs Ingenieurwissenschaftler um knapp ein Drittel (29 %) häufiger zitiert als im weltweiten Durchschnitt. Die Ingenieurwissenschaften sind, bezogen auf das österreichische Bundesgebiet, somit die einzige Fachgruppe, die eine weit über dem weltweiten Durchschnitt liegende Zitierrate aufweist. Die Zitierrate gibt an, wie oft ein Artikel von anderen Forschern für ihre Arbeit verwendet bzw. als Grundlage angesehen wird. Sie dient daher oft als objektiver Indikator für Vergleiche zwischen Wissenschaftlern. Lediglich die Pharmazeuten, Molekularbiologen, Physiker, Biologen & Biochemiker und Materialwissenschaftler Österreichs konnten neben den Ingenieurwissenschaftlern weltweit mit dieser Maßzahl für wissenschaftliche Qualität überzeugen. In den zuvor genannten Bereichen konnte die weltweite Rate an Zitierungen von den österreichischen Wissenschaftlern zwischen 4 und 15 Prozent übertroffen werden.

Obwohl schon im Zeitraum 1990 bis 1994 eine über dem weltweiten Durchschnitt liegende Zitierrate der österreichischen Ingenieurwissenschaftler festgestellt werden konnte (13 % über dem weltweiten Durchschnitt), wurde von 1991-1995 eine Steigerung gegenüber dem Vergleichszeitraum 1990-1994 von 16 %-Punkten verzeichnet. Diese Leistung ist umso höher zu bewerten, zieht man die Ausgaben der Bundesregierung für den Bereich Forschung heran. Schon im Standard vom 1. Dezember 1997 meint Gerfried Sperl: "Als wollte man die Wissenschafter dafür bestrafen, daß sie erfolgreich sind, bleibt die große Koalition beharrlich auf Sparkurs: 1,9 Prozent des Bruttoinlandsprodukts werden im EU-Schnitt für Forschung eingesetzt, 2,15 Prozent (allerdings inklusive Rüstungsforschung) sind es in der OECD. Uns genügen 1,5 Prozent."

Ein innerösterreichischer Vergleich weist für die Immunologen die höchste Publikationstätigkeit auf, dahinter folgen die Mediziner und die Mathematiker. Die Wissenschaftler des Fachgebietes Ingenieurwesen liegen mit dem Anteil ihrer Publikationen an achter Stelle. Für die Forschungsbereiche Landwirtschaft, Psychologie/Psychiatrie und die Sozialwissenschaften wurde vom ISI die geringste Publikationstätigkeit ermittelt. Mit Ausnahme der Ingenieurwissenschaften weisen alle genannten Forschungsbereiche eine unter dem weltweiten Durchschnitt liegende Zitierrate auf.