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Neue TU-Methode zur Hochwasserprognose

ExpertInnen der TU Wien entwickelten eine neue Methode zur Verbesserung von Hochwasserprognosen. Die Kombination von verschiedenen möglichen zukünftigen Niederschlägen mit bestehenden hydrologischen Modellen erlaubt erstmals einen Schwankungsbereich zu berechnen. Der große Vorteil solcher "Ensemblevorhersagen" ist die Sicherheit der Prognosen. Man kann nicht nur vorhersagen, dass der Wasserstand einen bestimmten Maximalwert erreicht, man kann auch sagen, wie sicher die Prognosen sind.

Die hochwasserführende Traisen 2009

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Die hochwasserführende Traisen 2009

Die hochwasserführende Traisen 2009

Grafik: Prognose Korneuburg

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Grafik: Prognose Korneuburg

Grafik: Prognose Korneuburg

Wien (TU).- Während der Hochwasserereignisse der letzten Wochen stand immer folgende Frage im Raum: "Wird das wieder ein Jahrhundertereignis wie im Jahr 2002?" Für die Beantwortung derartiger Fragen gibt es bei den Hydrographischen Diensten in Oberösterreich und Niederösterreich Hochwasserprognosesysteme. Diese dienen dazu, schon Tage vor dem Ereignis zu berechnen, wie hoch der Wasserstand werden wird. IngenieurhydrologInnen der TU Wien haben unter der Leitung von Prof. Günther Blöschl den wesentlichsten Teil dieses Vorhersagesystems entwickelt. Österreich ist mit der Entwicklung solcher Ensemblevorhersagen führend in Europa.

Präzise Vorhersagen

Die TU-Experten haben nun die Vorhersagen der vergangenen Wochen ausgewertet. Das Diagramm zeigt die Auswertungen und die Prognosen für den Pegel Korneuburg, der für Hochwasser in Wien relevant ist. Die Prognosen wurden laufend aktualisiert. Bereits zwei Tage vor dem maximalen Wasserstand wurden 8200 m³/s prognostiziert, tatsächlich eingetreten sind 8240 m³/s.

Je näher man dem Hochwassergrößtwert kommt, desto sicherer werden die Vorhersagen. Der Grund hierfür liegt in den unsicheren Niederschlagsprognosen zwei Tage im Voraus. Sobald der Niederschlag gefallen ist und gemessen wurde, wird die Genauigkeit größer. Sobald die Wasserstände angestiegen sind, kann man noch größere Genauigkeit erzielen, da auch diese aktuellen Werte in das Modell einfließen.

"Ein derartiges Vorhersagesystem besteht aus mehreren Teilen, die alle wichtig sind, um zuverlässige Prognosen zu erhalten", so Prof. Blöschl, Leiter der Abteilung Ingenieurhydrologie der TU Wien. Die zentrale Eingangsgröße ist der Niederschlag, Prognosen hierzu liefert die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik in Wien. In den Vorhersagezentralen in Ober- und Niederösterreich werden die Daten in Prognoserechner übernommen. Dann kommt das hydrologische Modell zum Zug, das berechnet, wie viel des gefallenen – oder prognostizierten – Niederschlags, tatsächlich abfließt. Kritischer sind die Berechnungen der Bodenfeuchte in den Gebieten, die Zuflüsse zur Donau sind. Dies ist problematisch, da die Bodeneigenschaften sehr unterschiedlich sind und innerhalb von wenigen hundert Metern sehr stark schwanken können. Das an der TU entwickelte Modell sagt die Bodenfeuchte vorher, wobei zahlreiche Eingangsdaten verwendet werden. Nicht nur der Niederschlag, sondern auch Bodeneigenschaften, Vegetation und die Geologie spielen eine große Rolle. Die Prognosen werden auf den Internetseiten der Vorhersagezentralen publiziert, so dass sich die Öffentlichkeit ein Bild vom Ausmaß der zu erwartenden Hochwassersituation machen kann.

Keine Jahrhundertflut

Das Ereignis an der Donau war tatsächlich kleiner als das Hochwasser 2002. Während im Jahr 2002 maximale 10200 m³/s in Korneuburg abflossen, waren es diesmal "nur" 8240 m³/s. Genau das hat das TU-Modell prognostiziert. An einzelnen Zubringern wie die Ybbs und die kleine Erlauf hat das Hochwasser letzte Woche aber das von 2002 übertroffen. Das liegt an der unterschiedlichen Überregnung. Während 2002 der Niederschlag ziemlich großflächig war, gab es diesmal viele kleine Zellen mit sehr intensiven Niederschlägen. Dies führte bei manchen Zubringern zu mächtigen Überschwemmungen, bei der Donau aber zu niedrigeren Wasserständen als 2002.

Die hohe Prognosegüte führt Prof. Blöschl auf das gute Zusammenspiel des Projektteams zurück. "Die Niederschlagsvorhersagen haben für dieses Ereignis sehr gut  gestimmt". Auch das hydrologische Modell hat sehr genau die zukünftige Situation beschrieben. Lob gibt es für die Kollegen Robert Kirnbauer und Thomas Nester, die das Modell entwickelt haben: "Sie haben ausgezeichnete Arbeit geleistet." Das TU-Modell wird laufend verbessert, um zukünftig noch präzisere Prognosen erstellen zu können.  

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Rückfragehinweis:
Univ.Prof. Dipl.-Ing. Dr.techn. Günter Blöschl
Technische Universität Wien
Institut für Wasserbau und Ingenieurhydrologie
Karlsplatz 13/222, 1040 Wien
T +43-1-58801-22315
F +43-1-58801-22399
E <link>guenter.bloeschl@tuwien.ac.at
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Ass.Prof. Dipl.-Ing. Dr.techn. Robert Kirnbauer
Technische Universität Wien
Institut für Wasserbau und Ingenieurhydrologie
Karlsplatz 13/222, 1040 Wien
T +43-1-58801-22320
F +43-1-58801-22399
E <link>robert.kirnbauer@tuwien.ac.at
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Aussender:
Herbert Kreuzeder
TU Wien - PR und Kommunikation
Karlsplatz 13/011, 1040 Wien
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E <link>herbert.kreuzeder@tuwien.ac.at  
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