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Neue K1-Zentren: Erfolg für TU Wien

Die Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Wissenschaft wird durch hochdotierte K1-Zentren gefördert. An mehreren Projekten ist die TU Wien beteiligt.

Wirtschaft und Wissenschaft, Hand in Hand: Die K1-Projekte des COMET-Programms

Wirtschaft und Wissenschaft, Hand in Hand: Die K1-Projekte des COMET-Programms

Wirtschaft und Wissenschaft, Hand in Hand: Die K1-Projekte des COMET-Programms

Das österreichische Kompetenzzentrenprogramm COMET zeigt vor, wie Wirtschaft und Wissenschaft zusammenarbeiten können: An den K1-Zentren des COMET-Programms müssen mindestens fünf Unternehmenspartner mit mindestens einem wissenschaftlicher Partner (Hochschule oder Forschungsinstitut) kooperieren. Diese Zusammenarbeit ist auf acht Jahre ausgelegt – mit einer Stop-or-Go Evaluierung im vierten Jahr.

Die diesjährige Vergabe der K1-Zentren ist für die TU Wien höchst erfreulich. Zentren mit enger Anbindung an die TU Wien wurden verlängert: SBA Research, ein Forschungszentrum für Informationssicherheit, und das VRVis K1 Centre for Visual Computing. Miteigentümer ist die TU Wien auch am K1-Zentrum ACMIT (Austrian Center for Medical Innovation and Technologie), und als wissenschaftlicher Partner leistet die TU Wien Beiträge für das PCCL (Polymer Competence Center Leoben).

Besonders erfreulich: Ein weiteres K1-Zentrum mit starker TU Wien-Verankerung kommt neu dazu: Das Austrian Center for Digital Production (CDP) wird an der Virtualisierung der Produktion, an flexibler Automation und Maschinenkommunikation forschen.

Insgesamt wurden in der diesjährigen Förderrunde sieben Zentren neu gegründet oder verlängert. Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner und Infrastrukturminister Jörg Leichtfried stellen dafür 40 Millionen Euro an Bundesmitteln zur Verfügung. Weitere 20 Millionen Euro finanzieren die beteiligten Bundesländer, Industriepartner werden insgesamt 63 Millionen Euro in die Forschung an den K1-Zentren investieren, und die wissenschaftliche Partner selbst bringen 7 Millionen ein. Die Förderentscheidung wurde von einer international besetzten und unabhängigen Jury vorbereitet.

Forschen an der Produktionstechnik von morgen

Die Produktionstechnik ändert sich rasant: Auch komplexe Arbeitsschritte lassen sich automatisieren, in den Fabriken von morgen sollen ganz unterschiedliche Maschinen effizient miteinander kooperieren. Von der Akquisition der Aufträge bis zur Auslieferung an den Kunden soll es eine geschlossene Automations-, Steuerungs- und Dokumentationskette geben. Jeder Schritt kann in vernetzten Computersystemen abgebildet, geplant und optimiert werden. In solchen „Smart Factories“ werden sich auch kleine Produktionsserien effizient herstellen lassen. Dadurch kann man besser und flexibler auf Kundensonderwünsche reagieren.

Das Institut für Fertigungstechnik (IFT) der TU Wien beschäftigt sich seit Jahren intensiv mit diesem Thema. Es hat sich nun für die Gründung eines K1-Zentrums mit starken Partnern aus den Bereichen IT, Designautomation und Maschinenbauinformatik zusammengeschlossen, um die Herausforderungen der „vierten Industriellen Revolution“ umfassend adressieren zu können. Gleich mehrere Institute der Fakultät für Informatik der TU Wien sind ebenfalls an diesem Zentrum beteiligt.

Wie wichtig dieses Thema für Österreichs Wirtschaft ist, zeigt sich auch daran, dass sogar noch ein zweites K1-Zentrum zum Thema Produktionstechnik genehmigt wurde: „Pro2Future – Products and Production Systems of the Future“, eine oberösterreichisch-steirische Kooperation. Die beiden Produktionstechnik-Zentren wurden bewusst nicht als Konkurrenten, sondern komplementär ausgelegt.

Verlängerung für erfolgreiche Forschung
Über eine Verlängerung für vier weitere Jahre darf man sich am K1-Zentrum SBA Research freuen. Dort geht es um das immer wichtiger werdende Thema der IT-Sicherheit. Egal ob Weltkonzern oder Kleinunternehmen – die Wirtschaft muss sich gegen gefährliche Datenlecks schützen. Am SBA Research-Zentrum werden Erfahrungen und Bedürfnisse aus der wirtschaftlichen Praxis mit akademischer Forschung auf Weltklasseniveau in Verbindung gebracht.

Ebenso verlängert wurde das Zentrum für Visual Computing (VRVis). Dort geht es um die Visualisierung komplizierter Daten: Von der Computertomographie im Krankenhaus bis zur Luftaufnahme, von Finanzdaten bis zu seismologischen Messwerten für die Suche nach Erdöl – Daten gesammelt zu haben heißt noch lange nicht, sie auch verstehen und nutzen zu können. Erst wenn man sie so visualisiert, dass sie intuitiv fassbar werden, bringen diese Daten einen echten Wert. Am VRVis arbeitet man an unterschiedlichen Visualisierungs- und Analysemethoden für eine große Vielfalt an Anwendungen.

Neben der JKU Linz ist die TU Wien auch Miteigentümer von ACMIT (Austrian Center for Medical Innovation and Technologie) entwickelt minimal-invasive Behandlungsverfahren für die Medizin. Warum soll man einen Schnitt setzen, wenn auch ein Nadelstich ausreicht? Mit neuen Verfahren und mechatronischen Systemen leistet ACMIT einen Beitrag zur Effizienz und Sicherheit medizinischer Behandlungen.

Am Polymer Competence Center Leoben (PCCL) ist die TU Wien ebefalls beteiligt – zwar nicht als Miteigentümer, aber als wissenschaftlicher Partner. In diesem Zentrum wird an Kunststofftechnik und Polymerwissenschaften geforscht.