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Neue Erfindung erzeugt "grünen" Schnee

Wissenschafter der Technischen Universität (TU) Wien und der Universität für Bodenkultur Wien (BOKU) haben den "Dendrite Generator" zur Erzeugung von naturidentem Kunstschnee erfunden. Die neue Technologie wurde von beiden Universitäten gemeinsam zum Patent angemeldet.

Prinzipskizze des Prototypens: Der Behälter besteht aus einem Leichtbaurahmen mit Wandelementen zur Isolierung. Die Grundfläche und die Bauhöhe des Behälters können variabel gestaltet werden (siehe Abbildung 1). In der Regel nimmt der Behälter ein Volumen von ca. 2m x 2m x 3m (b x l x h) ein und kann auf einer ebenen Fläche aufgestellt werden.

Prinzipskizze des Prototypens: Der Behälter besteht aus einem Leichtbaurahmen mit Wandelementen

Prinzipskizze des Prototypens: Der Behälter besteht aus einem Leichtbaurahmen mit Wandelementen zur Isolierung. Die Grundfläche und die Bauhöhe des Behälters können variabel gestaltet werden (siehe Abbildung 1). In der Regel nimmt der Behälter ein Volumen von ca. 2m x 2m x 3m (b x l x h) ein und kann auf einer ebenen Fläche aufgestellt werden.

Wien (TU). – Bestehende Technologien zur künstlichen Erzeugung von Schnee sind durch einen hohen Energie- und Wasserverbrauch gekennzeichnet. Aufgrund der Konsistenz von bisher produziertem Kunstschnee (gefrorene Wassertropfen) können ökologische Nachteile für Flora und Fauna auf Skipisten entstehen. Aufgabe des neuen "Dendrite Generators" ist es, naturidenten Schnee (d.h. echte Schneekristalle mit hoher Porosität, geringer Dichte) zu erzeugen und dabei den Energie- und Wasserbedarf zu reduzieren. Diese Revolution in der Beschneiungstechnik kann die Anpassung des Wintersports an die Klimaänderung erleichtern. Der "Generator" erzeugt Kunstschnee mit sehr geringer Dichte, der natürlichem, trockenen Schnee sehr ähnlich ist. Der geringe Energieaufwand und die spezielle Technik der Schneeerzeugung ermöglichen einen weitreichenden Einsatzbereich, auch außerhalb von Skipisten.

Technologie

Die entwickelte Technologie besteht aus einem Behälter, in dem Bedingungen simuliert werden, wie sie auch in der Atmosphäre bzw. in Wolken vorkommen. Im Gegensatz zu diesen, sind die physikalischen Parameter in der hier entwickelten "künstlichen Wolke" kontrollierbar. Kalte und feuchte Luft werden im Behälter vermischt. Die entstehenden Eiskristalle wachsen durch die ständige Zufuhr von Feuchtigkeit und werden dabei in Schwebe gehalten. Auf diese Weise können aus den Eis-Nuklei ("Eisteilchen") Schneekristalle unterschiedlichster Art entstehen, wobei bevorzugter Weise dendritische Formen erzeugt werden. Die fertigen Schneekristalle und Schneeflocken werden am oberen Ende des Behälters ausgeblasen und in die Umgebung verteilt. Durch die geringe Dichte des Schnees werden dafür keine aufwendigen und leistungsstarken Düsen bzw. Propeller mehr benötigt, um eine gleichmäßige Verteilung im Umkreis zu erreichen.

Die Patentanmeldung in Österreich erfolgte im September 2009 im Namen der TU Wien und der BOKU. Für das Projekt konnte auch der "PRIZE", die Prototypenförderung des Bundesministeriums für Wirtschaft, Familie und Jugend im Rahmen des uni:invent-Programmes, gewonnen werden. Damit ist der Prototypenbau für ein Jahr gesichert (Projektstart 01.02.2010).

Verwendung und Vorteile


Die mögliche Verwendung des "Generators" liegt im Beschneien von Skipisten (auch Indoor-Skianlagen) bzw. Flächen für Wintersport im Allgemeinen, der Optimierung von landwirtschaftlichen Kulturtechniken, in der kleinflächigen Beschneiung in Wohnhausanlagen, Parks oder Schulen für Sport- und Erholung und in der Beeinflussung des lokalen Bio- und Mikroklimas. Hier wird vor allem auf die Albedo Erhöhung, also dem Rückstrahlvermögen von diffus reflektierenden, nicht selbst leuchtenden Oberflächen, abgezielt. Die Innovation besticht im Vergleich zu konventionell hergestelltem Kunstschnee durch eine Reihe von Vorteilen:

  • Erzeugung von Schnee mit geringer Dichte, was zu einer höheren Akzeptanz von künstlich beschneiten Pisten bei SkitouristInnen führt
  • Weniger Wasserverbrauch pro m³ Schnee
  • Geringerer Energiebedarf
  • Keine Lärmentwicklung

Präsentationstermin am 1. Februar 2010

Das Kooperationszentrum "Technik.Tourismus.Landschaft" (TTL), in welchem MitarbeiterInnen verschiedener Institute von mehreren Fakultäten an der TU Wien zusammenarbeiten, beschäftigt sich disziplinübergreifend mit Themen der kombinierten Technologie- und Landschaftsentwicklung in einem touristischem Zusammenhang. Es feiert am 1. Februar 2010 das 5jährige Bestehen. Zu diesem Anlass wird auch der "Dendrite Generator" vorgestellt.

Ablauf der Veranstaltung

17:00 Uhr
Willkommenskaffee
17:15 Uhr Begrüßung: Prof. Richard Stiles, Sprecher von TTL
17:20 Uhr
Eröffnung: Prof. Sabine Seidler, Vizerektorin für Forschung
17:25 Uhr
"Meilensteine, 5 Jahre TTL" – Rückblick: Dr. Meinhard Breiling, Koordinator TTL
17:30 Uhr
"Superinsulation and Energy Efficiency of Buildings": Fred Best, Energy International Systems Ltd, Port Talbot (Großbritannien)
17:45 Uhr
"Snow Sciences and Technology": Dr. Sergey Sokratov, Moscow State University (Russland)
18:00 Uhr
"Produktion von naturidentem Schnee": DI Michael Bacher, BOKU
18:15 Uhr
"Global Skiing Trends – Will the Dendrite Generator help?": Dr. Meinhard Breiling
18:30 UhrTTL Birthday Toast & Buffett
18:45 Uhr
Möglichkeit zur Presseinfo

Ort:
Technische Universität Wien
Institut für Städtebau, Landschaftsarchitektur und Entwerfen
Operngasse 11, 4. Stock
1040 Wien

Webtipps:
<link http: ttl.tuwien.ac.at>

ttl.tuwien.ac.at, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster


<link dienstleister technologietransfer>

www.tuwien.ac.at/dienstleister/technologietransfer/, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster


<link file:15412>

www.tuwien.ac.at/fileadmin/t/t-transfer/Dokumente/Erfinderservice/TOge_TUW-BOKU-M020-2009.pdf, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster


<link http: www.boku.ac.at ian>

www.boku.ac.at/ian, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster



Rückfragehinweise:
Mag.rer.nat. Dr.mont. Angelika Valenta
Technische Universität Wien
Technologietransfer
Favoritenstrasse 16, 1040 Wien
T: +43-1-58801-415 38
<link>angelika.valenta@tuwien.ac.at

Univ.Ass. Dipl.-Ing. Dr.nat.techn. Meinhard Breiling, Miterfinder
Institut für Städtebau, Landschaftsarchitektur und Entwerfen
Operngasse 11, 1040 Wien
T: +43-1-58801-261 14
<link>meinhard.breiling@tuwien.ac.at

DI Michael Bacher, Miterfinder
Universität für Bodenkultur Wien
Gregor Mendel Straße 33
1180 Wien
<link>michael.bacher@boku.ac.at

Aussender:
TU Wien
Büro für Öffentlichkeitsarbeit
Operngasse 11/E011, 1040 Wien
T: +43-1-58801-41023
F: +43-1-58801-41093
<link>pr@tuwien.ac.at
<link http: www.tuwien.ac.at pr _blank>www.tuwien.ac.at/pr