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Landespreis für TU-Chemikerin Julia Weber

Für ihre Forschung, die wichtige Beiträge zum Schutz vor Schimmelpilz-Giften liefert, wurde Julia Weber mit dem niederösterreichischen „Wissen Schaf[f]t Zukunft Preis“ ausgezeichnet.

Portraitfoto Julia Weber

Julia Weber

Julia Weber

Schimmelpilze sind eine Gefahr, die man nicht unterschätzen sollte: Sie produzieren Gifte (Mykotoxine), die auf Mensch und Tier schwerwiegende Auswirkungen haben können. Der Nachweis dieser Mykotoxine ist in der Lebensmittel- und Futtermittelherstellung daher sehr wichtig.
Die Chemikerin Julia Weber vom Institut für Angewandte Synthesechemie der TU Wien hat sich im Rahmen ihrer Dissertation bei Prof. Johannes Fröhlich und Dr. Hannes Mikula mit diesem Thema befasst und mehrere wissenschaftliche Publikationen geschrieben. Nun erhielt sie dafür vom Land Niederösterreich den „Wissen Schaf[f]t Zukunft Preis“.

Verwandelte Gifte

„Für viele Mykotoxine gibt es heute standardisierte Nachweisverfahren“, sagt Julia Weber. „Es gibt aber auch Substanzen, bei denen die Sache komplizierter ist. Manche Pflanzen wehren sich nämlich bei Schimmelbefall, indem sie das Gift chemisch verändern.“ Man spricht dann von „modifizierten Schimmelpilzgiften“. Für Menschen, die diese Pflanzen essen, können sie immer noch gefährlich sein: Im Körper können sie nämlich wieder in das ursprüngliche Schimmelpilzgift zurückverwandelt werden. Es ist daher wichtig, in Lebensmittelproben nicht nur nach den Mykotoxinen selbst zu suchen, sondern auch nach den modifizierten Giften.

Neue Testverfahren für diese modifizierten Gifte kann man aber nur mit den passenden Referenzproben entwickeln – und solche Referenzen konnte Julia Weber im Labor herstellen. Sie entwickelte dafür mehrere neue Herstellungsmethoden.

Im Bereich der Mykotoxin-Forschung arbeitet die TU Wien seit vielen Jahren sehr erfolgreich mit dem IFA Tulln (Department für Agrarbiotechnologie der Universität für Bodenkultur Wien) zusammen. Auch Julia Weber kooperierte eng mit dem IFA.

Am 10. Oktober wurde Julia Weber bei der niederösterreichischen Wissenschaftsgala 2018 in Grafenegg mit dem „Wissen Schaf[f]t Zukunft Preis“ ausgezeichnet. Dieser Preis wird seit 2013 einmal jährlich vergeben, jedes Jahr wird ein anderes Themengebiet für diesen Preis ausgewählt. Diesmal war er im Bereich „Ernährung-Medizin-Gesundheit“ ausgeschrieben worden.