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Kleine grüne Männchen und pulsierende Sterne

Die Astrophysikerin Jocelyn Bell Burnell wurde als Entdeckerin der Pulsare weltberühmt. Am 12. November hält sie im Prechtlsaal der TU Wien einen Vortrag.

Nebelgase um einen Pulsar im Krebsnebel

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Nebelgase um einen Pulsar im Krebsnebel

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Prof. Jocelyn Bell Burnell

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Prof. Jocelyn Bell Burnell

Prof. Jocelyn Bell Burnell

Sie war eine junge Doktoratsstudentin, als sie eine der bedeutendsten astrophysikalischen Entdeckungen des 20. Jahrhunderts machte: Jocelyn Bell Burnell beobachtete, dass manche Sterne am Himmel nicht gleichmäßig leuchten, sondern als periodisch pulsierende Strahlungsquellen erscheinen. Zunächst wurde überlegt, ob es sich bei diesen geheimnisvollen Pulsaren um Signale außerirdischer Zivilisationen handeln könnte. Inzwischen weiß man: Es handelt sich um extrem schnell rotierende Neutronensterne, deren Radiowellenstrahl die Erde bei jeder Umdrehung einmal überstreicht. Am 12. November hält Jocelyn Bell Burnell an der TU Wien einen Vortrag im Rahmen der Lise Meitner Lectures.

Pulsars and Extreme Physics
Jocelyn Bell Burnell
12. November 2013, 17:00
Prechtlsaal, Karlsplatz 13, Erdgeschoß


Mitte der Sechzigerjahre arbeitete Jocelyn Bell Burnell am Radioteleskop in Cambridge (Großbritannien), das sie gemeinsam mit ihrem Doktorvater Antony Hewish aufgebaut hatte. Sie sammelte Daten um mehr über die erst kurz davor entdeckten Quasare herauszufinden. Überraschenderweise stieß sie dabei allerdings auf Radiosignale, die sich mit einer Periode von einigen Sekunden wiederholten. Der naheliegendste Gedanke war, eine Störung durch menschliche Radioquellen zu vermuten, doch bald stellte sich heraus, dass das Signal von außerhalb des Sonnensystems kommen muss.

Spekulationen über außerirdische Intelligenz als Ursache der pulsierenden Radioquellen machten das Thema damals zum Medienereignis. Die tatsächliche Lösung war einfacher, aber ebenfalls höchst aufregend: Extrem dichte Neutronensterne können ein starkes Magnetfeld haben, das zu starker Strahlungsemission führt. Allerdings fällt die Richtung dieser Strahlungsemission nicht mit der Rotationsachse des Sterns zusammen. Der ausgesandte Strahl rotiert also mit dem Neutronenstern mit. Zeigt er bei jeder Umdrehung einmal Richtung Erde, misst man dort ein pulsierendes Signal.

Die Lise-Meitner-Lectures
Zu Ehren der großen Physikerin Lise Meitner, die als erste den Prozess der Kernspaltung erklären konnte, haben die Österreichische Physikalische Gesellschaft (ÖPG) und die Deutsche Physikalische Gesellschaft (DPG) die „Lise-Meitner-Lectures“ ins Leben gerufen, die 2008 erstmals in Wien und Berlin stattfanden. Mit dieser jährlichen Veranstaltungsreihe sollen herausragende Wissenschaftlerinnen durch öffentliche Vorträge einem breiten Publikum vorgestellt werden.

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