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Johanna-Dohnal-Preis 2011 für TU-Mitarbeiterin Christina Keinert

Auszeichnung für die Studie „Der Supermitarbeiter – Implizite Personalauswahlkriterien an der TU Wien“ (Leaky Pipeline Projekt)

v.l.n.r.: Georg Reiser, Personalmanager VOEST Alpine (Sponsor), Christina Keinert, Bundesministerin Gabriele Heinisch-Hosek (Quelle: BKA/HBF)

v.l.n.r.: Georg Reiser, Personalmanager VOEST Alpine (Sponsor), Christina Keinert, Bundesministerin Gabriele Heinisch-Hosek (Quelle: BKA/HBF)

v.l.n.r.: Georg Reiser, Personalmanager VOEST Alpine (Sponsor), Christina Keinert, Bundesministerin Gabriele Heinisch-Hosek (Quelle: BKA/HBF)

MMag. Christina Keinert, seit 2010 Projektassistentin und Doktorandin am Institut für Managementwissenschaften an der TU Wien, ist für ihre Teilstudie des Leaky-Pipeline-Projekts mit dem diesjährigen Johanna-Dohnal-Preis ausgezeichnet worden.

Der Johanna-Dohnal-Preis prämiert Arbeiten von Wissenschaftlerinnen, die die Geschlechterdemokratie fördern und Vorbildwirkung für Frauen und Mädchen in Beruf und Wissenschaft haben. Über die Auszeichnung wird jährlich von einer 7-köpfigen Jury, davon 5 Mitglieder aus der Wissenschaft selbst, entschieden. Anlässlich der Preisverleihung in feierlichem Rahmen in den Repräsentationsräumlichkeiten des Bundeskanzleramts betonte Bundesministerin Gabriele Heinisch-Hosek die Bedeutung der Förderung von Frauen im technischen und naturwissenschaftlichen Bereich sowohl aus frauenpolitischer als auch gesamtgesellschaftlicher Sicht.

Die Studie von MMag. Keinert „Der Supermitarbeiter – Implizite Personalauswahlkriterien an der TU Wien“ untersucht die Rekrutierungspraxis  an der TU mittels eines Personalauswahlexperiments an mehreren Fakultäten auf eine mögliche Benachteiligung von Frauen. Die TU Wien verliert Frauen auf allen Hierarchieebenen – deutlich weniger Frauen als Männer gemessen am Anteil der Frauen an den AbsolventInnen ergreifen eine wissenschaftliche Karriere. Ein Grund dafür sind geschlechtsspezifische Vorurteile bei der Auswahlpraxis von Nachwuchstalent. In einem kontrollierten Experiment wurden vergleichbare Lebensläufe in „geschlechterblinder“ und „regulärer“ Form ProfessorInnen, Angehörigen des Mittelbaus und fortgeschrittenen Studierenden vorgelegt. Es zeigt sich, dass die Chancen von Frauen, zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen zu werden, sinken, wenn ihr Geschlecht aus dem Lebenslauf ersichtlich ist. Bei den Auswahlbegründungen bedienen sich die Versuchspersonen in starkem Maße diverser Geschlechterstereotypen: Während Frauen im geschlechterblinden Szenario persönliche und fachliche Kompetenzen wie Durchsetzungsfähigkeit, Zielorientiertheit, Konstruktionskompetenz u.ä. attestiert bekommen, verlieren sie diese vorteilhaften Einschätzungen, sobald sie als Frauen im Lebenslauf erkennbar sind. Genau der gegenteilige Effekt tritt bei männlichen Bewerbern auf: Durch Zuschreibung vorteilhafter Eigenschaften wie Überzeugungsvermögen, Führungskompetenz und Durchsetzungsvermögen werden sie im regulären Szenario deutlich besser eingeschätzt als im geschlechterblinden Szenario. Ein schlichter Verweis, das Gleichbehandlungsgesetz sei zu beachten, vermochte diesen Tendenzen nicht entgegenzuwirken. Die Hoffnung, nachkommende Generationen würden bereits weniger stereotyp entscheiden, hat das Experiment ebenfalls getrübt: Zwischen den Gruppen der ProfessorInnen, der Angehörigen des Mittelbaus und  der Studierenden gibt es keine signifikanten Unterschiede im Entscheidungsverhalten.

Nähere Informationen:

MMag. Christina Keinert
Technische Universität Wien
Institut für Managementwissenschaften
Theresianumg. 27, 1040 Wien
T: +43-1-58801-33073
<link>Christina.Keinert@tuwien.ac.at  
<link http: www.imw.tuwien.ac.at aw>www.imw.tuwien.ac.at/aw