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Internationale Tagung "Chemistry and physics in matrices"

Unter der Leitung von o.Univ.-Prof. Dr. Erich Knözinger, Vorstand des Institutes für Physikalische Chemie der TU Wien, findet vom 2.-7. August 1997 die "International Conference on Chemistry and Physics in Matrices" in Spital am Pyhrn, Steiermark, statt. Sie ist Teil einer Serie von Forschungskonferenzen, die im Zweijahresrhythmus abwechselnd in Amerika und Europa abgehalten werden. Erstmals wird Österreich das europäische Gastgeberland sein.

Wien (TU). - Das Generalthema der Tagung ist die Frage nach der Wechselwirkung zwischen Atomen und/oder Molekülen unter den unterschiedlichsten experimentellen Bedingungen (Druck, Temperatur, etc.). So werden viele chemische und physikalische Eigenschaften von Stoffen stark durch die Umgebung geprägt, in der die Atome oder Moleküle eingebettet sind. Dabei spielt nicht nur die chemische Zusammensetzung, sondern auch die Größe und Gestalt des vom umgebenden Material gebildeten "Matrix-Käfigs" eine wichtige Rolle. Man spricht vom Matrix-Effekt.

Ebenso vielfältig wie die in Physik und Chemie relevanten Matrizes sind die Arbeitsgebiete der an der Tagung teilnehmenden Wissenschaftler. Entsprechend interdisziplinär ist das Tagungsprogramm, zu dem Chemiker und Physiker, Experimentatoren und Theoretiker mit unterschiedlichsten Erfahrungsbereichen referieren folgende Kernthemen werden schwerpunktmäßig behandelt:

  • Charakterisierung von hochreaktiven, d.h. instabilen Spezies, die in festen, internen Tieftemperaturmatrizes (ca. -260° C) isoliert und somit stabilisiert werden.
  • Chemische und physikalische Relaxationsvorgänge von isolierten Atomen, Molekülen und Clustern (Anhäufungen von Atomen oder Molekülen). Dabei geht es um die Beobachtung von Veränderungen an diesen Teilchen, die häufig in winzigen Zeitabschnitten (in weniger als einem Billionstel einer Sekunde) ablaufen.
  • Wechselwirkungen zwischen gleichen und ungleichen Atomen, Molekülen oder Clustern.
  • Ungewöhnliche Matrix-Effekte. Hierzu zählen viele spannende Phänomene in porösen Stoffen, aber auch Prozesse in bzw. an Aerosolen, die eng mit dem bedrohlichen Ozonabbau in der Stratosphäre verknüpft sind.
  • Neue Konzepte der theoretischen Berechnung und der Modellierung, die sowohl die Planung von Matrix-Experimenten als auch die Auswertung und Interpretation der dabei erhaltenen Daten erleichtern und absichern sollen.

Die Tagung wird im Stil der ursprünglich aus den USA bekannten "Gordon Conferences" im malerisch gelegenen "Hotel Freunde der Natur" abgehalten. Vormittags referieren insgesamt 25 international anerkannte Experten zu den Kernthemen, die darüber hinaus in Diskussionsrunden und Poster-Sitzungen an den Spätnachmittagen und den Abenden vertiefend behandelt werden. Die 130 Teilnehmer sind während der gesamten Tagungsdauer im Konferenzhotel untergebracht und nehmen dort auch ihre Mahlzeiten gemeinsam ein. Dies bietet die Möglichkeit zu intensiven wissenschaftlichen Kontakten in entspannter Atmosphäre.

Beträchtliche finanzielle Unterstützung erfährt die Tagung vom Bundesministerium für Wissenschaft und Verkehr (BMWV). Auch mehrere kommerzielle Unternehmen sowie der "Verband der Freunde und Absolventen der Technischen Universität Wien" haben erhebliche Sponsorenbeiträge geleistet, was den Organisatoren die Möglichkeit eröffnet, die Teilnehmergebühren generell niedrig zu halten sowie junge Wissenschaftler und einige Teilnehmer aus Osteuropa zusätzlich zu unterstützen.

Rückfragehinweis: Erich Knözinger