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Industrie 4.0 - TU Wien startet Innovationslehrgang

Durch ein Förderprogramm der FFG und mit Unterstützung des BMWFW macht die TU Wien in einem neuen Lehrgang Österreichs Industrie zukunftsfit.

Das DigiTrans-Team: Manuel Wimmer, Brigitte Ratzer, Burkhard Kittl, Gertrude Kappel, Wolfgang Kastner, Alexandra Mazak, Christian Huemer, Detlef Gerhard (v.l.n.r)

Das DigiTrans-Team: Manuel Wimmer, Brigitte Ratzer, Burkhard Kittl, Gertrude Kappel, Wolfgang Kastner, Alexandra Mazak, Christian Huemer, Detlef Gerhard (v.l.n.r)

Das DigiTrans-Team: Manuel Wimmer, Brigitte Ratzer, Burkhard Kittl, Gertrude Kappel, Wolfgang Kastner, Alexandra Mazak, Christian Huemer, Detlef Gerhard (v.l.n.r)

Alle reden von „Industrie 4.0“ – aber sind wir auch bereit dafür? Unsere Industrie wandelt sich, durch neue Informations- und Kommunikationstechnologien werden die Arbeitsabläufe flexibler, vernetzter und stärker automatisiert. Für Österreichs Industrie bietet das neue große Chancen, doch um sie zu nützen braucht man erstklassig ausgebildete MitarbeiterInnen und Know-How auf einem hohen wissenschaftlichen Niveau. Die TU Wien startet daher eine gezielte Qualifizierungsmaßnahme, den interdisziplinären Innovationslehrgang „DigiTrans 4.0“, bei dem MitarbeiterInnen zahlreicher Unternehmenspartner geschult und auf die Industrie von morgen vorbereitet werden. Ermöglicht wird dieser Lehrgang durch eine Förderung des Bundesministeriums für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft (BMWFW), über eine Programmlinie der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG).

Vernetzter denken lernen
Die firmenübergreifende Vernetzung und Integration sind die zentralen Themen der Industrie der Zukunft. Vernetzen sollen sich nicht nur die Maschinen in der Fabrik, die in Zukunft nahtlos miteinander kommunizieren und kooperieren werden. Auch die Produktions-, Produkt- und Business-IT wird man stärker verknüpfen. Wo man heute noch unterschiedliche IT-Lösungen nebeneinander nutzt, verschmelzen diese in Zukunft zu einem übergreifenden, intelligenten System. Durch die Vernetzung von Informationen, Menschen, Diensten und Systemen greifen die digitale und die physische Welt nahtlos ineinander. Vom Sonderwunsch eines Kunden, der auf elektronischem Weg eintrifft, über Produktentwicklung und Produktion bis zu Lagermanagement und Logistik.

„Das bedeutet für uns natürlich auch, dass wir nicht in streng voneinander getrennten Disziplinen denken dürfen“, sagt Alexandra Mazak von der TU Wien, die Initiatorin des Projekts „DigiTrans 4.0“. „Es war uns daher wichtig, einen Innovationslehrgang zum Thema Industrie 4.0 als interdisziplinäres und modular aufgebautes Weiterbildungsprogramm zu konzipieren, das verschiedene Fakultäten und Fachgebiete vereint.“

Beteiligt sind mehrere Institute der TU Wien: Das Institut für Softwaretechnik und interaktive Systeme, das Institut für Konstruktionswissenschaften und Technische Logistik, das Institut für Rechnergestützte Automation und das Institut für Fertigungstechnik und Hochleistungslasertechnik. Ein wichtige Rolle wird auch die Abteilung Genderkompetenz der TU Wien spielen, indem sie sich dem Thema Gender und Arbeitsplatz 4.0 widmet. Derzeit befindet sich die „Pilotfabrik“ der TU Wien im Aufbau, in der innovative Konzepte für die Industrie erprobt werden sollen. Auch sie ist Teil des DigiTrans-Konzeptes.

Gemeinsam neue Ideen entwickeln

Bei DigiTrans geht es nicht nur um Wissenstransfer von der TU Wien in die Industrie. „Auch für uns wird die Auseinandersetzung mit den Erfahrungen und Problemen der Industriepartner wichtige Erkenntnisgewinne bringen“, ist Alexandra Mazak überzeugt. Neue Anwendungsfelder sollen entwickelt werden, und nachhaltige Kooperationen zwischen der TU Wien und den Partnerunternehmen sollen entstehen. Um verschiedene Blickwinkel auf das Thema „Industrie 4.0“ zu ermöglichen, wurde ein großes Konsortium mit 16 Unternehmenspartnern gebildet. Es wurde darauf geachtet für eine gute Mischung zwischen Produktionsunternehmen und IT-Anbietern zu sorgen, man wählte ganz bewusst eine Mischung von kleinen und großen, von neuen und etablierten Unternehmen.

Inhaltlich soll der Lehrgang ein breites Spektrum an Themen abdecken: Es wird um Product Lifecycle Management gehen, um die Entwicklung von Modellen, mit denen die physische Welt in der IT abgebildet werden kann, und um industrielle Kommunikation und automatisierte Fertigungssysteme. Eines der Module wird sich mit Wertschöpfungsnetzwerken beschäftigen, die unterschiedliche Unternehmen miteinander verbinden, ein anderes Modul mit der Integration unterschiedlicher Ebenen innerhalb des Unternehmens. Nicht zuletzt spielt beim Thema Industrie 4.0 auch die Frage nach Genderaspekten und nach der Zukunft unserer Arbeitsplätze eine wichtige Rolle: Was bedeutet Industrie 4.0 für Entscheidungsstrukturen innerhalb der Unternehmen und wie können gerade durch die evolutionäre Weiterentwicklung unserer Industrie moderne, faire Arbeitsplätze entstehen?

Möglich wird DigiTrans 4.0 durch eine Förderung des Bundesministeriums für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft im Rahmen des FFG Förderprogramms „Forschungskompetenzen für die Wirtschaft“. Mit knapp einer Million Euro wird der TU-Innovationslehrgang  unterstützt.  Der auf 27 Monate konzipierte Lehrgang startet im September 2016 mit einem Kick-Off-Event und einem Commitment Workshop am 9.9. an der TUW.

Nähere Information:
Dipl.-Ing. Mag. Dr. Alexandra Mazak
Institut für Softwaretechnik und Interaktive Systeme
Business Informatics Group
Technische Universität Wien
T: +43-1-58801-188696
<link>mazak@big.tuwien.ac.at