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ICAME 09

Warum sind die Saurier ausgestorben, wie haben unsere Vorfahren ihre Töpfe gebrannt, rostet das Autoblech unter dem Lack, wie ist das Innere unserer Erde aufgebaut, gibt es auf dem Mars Wasser?

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Dies sind nur einige der Fragen, wo der Mössbauereffekt eine entscheidende Rolle zur Klärung beigetragen hat bzw. beitragen kann. Dieser von Rudolf Mößbauer im Jahr 1958 entdeckte und später nach ihm benannte Effekt ist so bedeutend, dass Mößbauer bereits 3 Jahre später dafür den Nobelpreis erhalten hat. Heute ist der Mössbauereffekt fast alltägliches Werkzeug zur Materialuntersuchung in so verschiedenen Fachgebieten wie Physik, Chemie, Biologie, Mineralogie, Erdwissenschaften, Umweltwissenschaften, Archäologie und viele mehr. Dabei ist der Mössbauereffekt ein sehr komplizierter Effekt. Die „rückstoßfreie Kernresonanz“ ist nur unter Zuhilfenahme der beiden großen Theorien des 20 Jahrhunderts der Quanten- und der Relativitätstheorie verständlich. Untersucht werden extrem lokale Vorgänge innerhalb der Atomkerne, die sogenannten Hyperfeinwechselwirkungen, mit höchster Energieauflösung. Diese Energieauflösung ist so hoch, dass der Mössbauereffekt bereits kurz nach seiner Entdeckung als erster dazu benutzt wurde, um die von Einstein im Rahmen der allgemeinen Relativitätstheorie vorhergesagte Gravitationsrotverschiebung im Erdschwerefeld im Labor nachzuweisen. Obwohl Mössbauermessungen heutzutage vielfach an Großforschungsanlagen (Synchrotronanlagen mit hoher Brillanz) durchgeführt werden können, findet sich das Gros der Experimente in den Labors der Institute auf der ganzen Welt.

ICAME 2009: 19.-24. Juli 2009

Jährlich werden etliche lokale, nationale und internationale Treffen der MössbauerspektroskopikerInnen abgehalten. Die wichtigste und größte dieser Konferenzen ist die International Conference on the Applications of the Mössbauer Effect (ICAME), die alle zwei Jahre stattfindet. Heuer ist es erstmals gelungen, diese Konferenz nach Österreich zu holen. Gruppen aus Salzburg, der Universität Wien und der Technischen Universität Wien richten gemeinsam die Konferenz aus. Über 300 WissenschafterInnen, davon über 50 Studierende, aus 38 Ländern werden nächste Woche an der TU Wien zusammenkommen, um ihre neuesten Ergebnisse auszutauschen. Neben 21 eingeladenen und 40 Kurzvorträgen wird die überwiegende Zahl der eingereichten Arbeiten in Form von Postern präsentiert. Ergänzt wird dies durch ein Einführungstutorial am Montagabend.

Die österreichischen MössbauerspektroskopikerInnen sind stolz, diese bedeutende Konferenz nach Wien gebracht zu haben, die in mehrerer Hinsicht besonders ist: erstens ist es die 30. in einer langen Reihe von Konferenzen, zweitens die erste nach der vorjährigen Feier „50 Jahre Mössbauereffekt“ und drittens begeht heuer Rudolf Mössbauer seinen 80 Geburtstag. Viele Gründe zum Feiern und hoffentlich ein großer wissenschaftlicher Erfolg.

Nähere Informationen finden Sie unter <link http: icame2009.tuwien.ac.at>

icame2009.tuwien.ac.at, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster.



Nähere Auskünfte
AoUniv.Prof.Dr. Michael Reissner
Technische Universität Wien
Institut für Festkörperphysik
Wiedner Hauptstraße 8-10/138
1040 Wien
Tel: +43 (1) 58801/13772
Fax: +43 (1) 58801/13899
E-Mail: <link>reissner@ifp.tuwien.ac.at