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How to: Distance Learning

Die notwendige Umstellung auf Distance Learning stellt alle Beteiligten vor Herausforderungen. Interviews mit Lehrenden und Studierenden geben einen Einblick, wie gemeinsam mit der Situation umgegangen wird.

Porträtbild von Thomas Prand-Stritzko. Text: How to: Distance Learning

Thomas Prand-Stritzko

Thomas Prand-Stritzko studiert Bauingenieurwesen an der TU Wien. Neben dem Studium ist er seit fünf Jahren bei der Baufirma Leyrer+Graf teilzeitbeschäftigt. Im Interview erzählt er über seine ganz persönlichen Distance Learning Erfahrungen.

 

Lieber Herr Prand-Stritzko, aufgrund der aktuellen Situation mussten viele Inhalte schnell auf Distance Learning umgestellt werden. Hatten Sie hierzu bereits Erfahrungen im Studium bzw. war das schon vor COVID-19 Teil des Studiums?

TPS: Vor COVID-19 hatte ich erst in einer Lehrveranstaltung Kontakt mit Distance Learning. Dabei wurde bei einer Vorlesungsübung sowohl die Vorlesung als auch die Übung zusätzlich auf der Lernplattform TUWEL übertragen, da das Platzangebot für diese Pflichtlehrveranstaltung im Hörsaal zu gering war.

 

Welche Art von Distance Learning haben Sie erlebt? Was kannten Sie schon und was war neu?

TPS: Meine Lehrveranstaltungen, die ich im vergangenen Sommersemester besucht habe, wurden einerseits über Livestream übertragen, andererseits aber auch über vertonte Präsentationen abgehalten. Bei diesen Vorlesungen wurden teilweise auch die schriftlichen Prüfungen über TUWEL und Online-Prüfungen per Webcam abgehalten.

Davor hatte ich nur diese eine – vorhin genannte – Online Vorlesung in meinem Studium.

 

Welche Lernmaterialien sind Ihnen in Form von E-Learning zur Verfügung gestellt worden?

TPS: Es wurden die Unterlagen der Präsentationen und größtenteils auch die Skripten online zur Verfügung gestellt. Teilweise gab es auch Links zu weiterführenden Lernunterlagen und Lehrvideos.

 

Was waren hier besondere Herausforderungen? Und wie haben Sie diese gemeistert? Was hat am Besten funktioniert?

TPS: Vor allem die erste Phase, in der man nicht wusste wie es mit den Vorlesungen weiter gehen wird und wie Prüfungen abgehalten werden, war sehr herausfordernd. Dabei stellte sich auch die Planung der Prüfungstermine als sehr schwierig heraus, insbesondere von Prüfungen, die vor Ort abgehalten werden mussten. Diese beschränkten sich auf den Monat Juni und teilweise auf die vorlesungsfreie Zeit. 

Ich war positiv überrascht, wie schnell einige Institute auf Distance Learning umgestellt haben. Obwohl diese Situation für fast alle Neuland war, schafften es einige Lehrende einen einigermaßen reibungslosen Lehrveranstaltungsbetrieb sicherzustellen.   

Es wäre wünschenswert gewesen, wenn alle Institute dieses Engagement gezeigt hätten.

 

Wie empfanden Sie die Kommunikation mit Lehrenden und wie wurde diese abgewickelt?

TPS: Bei Vorlesungen, die per Livestream stattgefunden haben, funktionierte die Kommunikation sehr gut. Der Kontakt mit Vortragenden war über das TUWEL Nachrichtenforum sowie die Online Sprech- und Fragestunden, möglich. Aber auch hier gab es Vortragende, mit denen sich eine Kontaktaufnahme und Interaktion schwierig gestaltete.

 

Wie funktionierte die Kommunikation mit Studienkolleg_innen? Hat sich diese verändert?

TPS: Der Kontakt zu Studienkolleg_innen hat sich deutlich erschwert. Mit bekannten Studienkolleg_innen gab es natürlich viele Möglichkeiten sich trotz dieser herausfordernden Zeit auszutauschen. Das Knüpfen von Kontakten mit neuen Kolleg_innen, inbesondere in Vorlesungen, bei denen man noch niemanden oder nur wenige kannte, wurde jedoch deutlich erschwert.

 

Was hat Sie positiv überrascht?

TPS: Ich war überrascht wie schnell manche Institute auf Distance Learning umgestellt haben und wie gut dieser Lehrveranstaltungsbetrieb dann auch funktioniert hat.

 

Welchen Wunsch hätten Sie an die TU Wien und an Ihre Lehrenden zum Thema Distance Learning?

TPS: Mein Wunsch wäre, dass der Vorlesungsbetrieb bei ALLEN Lehrveranstaltungen auch wirklich gut und interaktiv funktioniert. Die Interaktion in der Hybridlehre sollte auch von zu Hause aus möglich sein.

Besonders wichtig wäre, dass der Prüfungsbetrieb wie geplant aufrecht erhalten bleibt und keine Lehrveranstaltungen abgesagt werden, um keine weiteren Nachteile im kommenden Studienjahr zu haben.

 

Welchen Wunsch hätten Sie an ihre Mitstudierenden rund um das Thema Distance Learning?

TPS: Dass der Kontakt trotz dieser schwierigen Zeit erhalten bleibt und sich vielleicht trotzdem neue Kontakte und Möglichkeiten für Lerngruppen ergeben.

 

Gibt es etwas, das sich mit dem Umstieg auf Distance Learning aus ihrer Sicht verbessert hat?

TPS: Die Vereinbarkeit mit einem Job neben dem Studium ist durchaus positiv hervorzuheben. Die Anfahrtszeit an die TU Wien entfällt und auch die Zeit zwischen den Vorlesungen kann besser genutzt werden.

 

Was vermissen Sie beim Distance Learning am meisten?

TPS: Den direkten Kontakt zu Studienkolleg_innen und Vortragenden.