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How to: Distance Learning

Die notwendige Umstellung auf Distance Learning stellt alle Beteiligten vor Herausforderungen. Interviews mit Lehrenden und Studierenden geben einen Einblick, wie gemeinsam mit der Situation umgegangen wird.

Ein lächelnder Prof. Michael Getzner indoor, darunter ein TU-blauer Banner mit einer Cursor-Hand, die daneben auf den Text "How to: Distance Learning" zeigt.

Prof. Michael Getzner

Prof. Michael Getzner (MG) leitet den Forschungsbereich Finanzwissenschaft und Infrastrukturpolitik am Institut für Raumplanung (Fakultät für Architektur und Raumplanung). In seiner Lehre hat er Vorlesungen, Seminare und Übungen als Distance Learning Formate umgesetzt.

Prof. Getzner, Sie haben sehr viele Lehrinhalte sehr rasch auf Distance Learning umgestellt. Hatten Sie hierzu bereits Erfahrungen?

MG: Ja, ich habe für jede Lehrveranstaltung eine E-Learning-Plattform und nutze diese für alle Materialien des Kurses, für die Abgabe von Ausarbeitungen, als auch für die Abwicklung von Prüfungen. Ich wollte früher schon meine Vorlesungen aufzeichnen, jetzt hat sich die Notwendigkeit ergeben – und somit können mich die Studierenden auch hören UND sehen.

Welche Art von Distance Learning nutzen Sie? Was davon hatten Sie schon vorher eingesetzt, was war neu für Sie?

MG: Informationsmaterialien, Papers usw., Aufgabe und Abgabe von Ausarbeitungen, sowie Multiple-Choice-Prüfungen (offline) habe ich schon immer eingesetzt. Neu hinzugekommen sind jetzt die Bereitstellung von aufgezeichneten Vorlesungseinheiten, Online-Prüfungen und die Bereitstellung von Links zu Web-Seminaren, Diskussionen, sowie Online-Fragestunden.

Was waren hier besondere Herausforderungen? Und wie haben Sie diese gemeistert?

MG: Bei Vorlesungen gibt’s keine besonderen Herausforderungen, bei kleinen Seminaren sind Web-Gruppendiskussionen mit Präsentationen (Bildschirmteilung) noch machbar, 25 Teilnehmer_innen sind aus meiner Sicht das Maximum, das noch überblickbar ist.

Online-Prüfungen (Tests) sind technisch einfach, aber schwer zu überwachen, selbst mit gleichzeitig eingeschalteter Webcam in einer parallelen Web-Konferenz.

Meine Angebote zur Kontaktaufnahme und für Online-Fragestunden werden überraschend selten genutzt. Wie die Beteiligung erhöht werden kann, weiß ich nicht.

Wie wickeln Sie die Kommunikation mit Studierenden ab?

MG: Über TISS und E-Mail; Diplomarbeits- und Bachelorarbeits-Betreuung über Telefon, Skype und GoToMeeting.

Was hat Sie positiv überrascht?

MG: Übungen und Seminare sind durchaus produktiv, diszipliniert und pünktlich.

Welchen Wunsch hätten Sie an die TU Wien zum Thema Distance Learning in Bezug auf Ihre Studierenden?

MG: Da fällt mir nichts ein. Ich bin – nach einem verständlichen Holpern am Anfang – mit den Möglichkeiten sehr zufrieden. Viele Möglichkeiten wie der leichte Zugang zu Webkonferenz-Tools wie GoToMeeting sollten beibehalten werden.

Welchen Wunsch hätten Sie an die TU Wien zum Thema Distance Learning in Bezug auf Ihre Mitarbeiter_innen?

Keine, alle sind bemüht und engagiert und haben die Lehre erfolgreich ins Netz verlegt.

Gibt es etwas, das sich mit dem Umstieg auf Distance Learning verbessert oder neu ergeben hat?

Online-Prüfungen, Video-Konferenzen u. a. haben sich neu ergeben. Aber eine Uni kann meines Erachtens nur temporär ins Netz verlagert werden. Wesentlich Neues hat sich für mich nicht ergeben, da ich alle Technologien vorher schon gut gekannt und genutzt habe.

Was vermissen Sie im Home-Office am meisten?

Den persönlichen Kontakt mit Kolleg_innen und Studierenden, die unmittelbare Face-to-Face Auseinandersetzung in Diskussionen oder bei Fragen. Das Bearbeiten gemeinsamer Texte, Daten oder ähnlichem ist auf Distanz sehr mühsam. Zudem fällt die Trennung von Arbeit und Freizeit noch schwerer, da der Ortswechsel fehlt!