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Holz: Hochtechnologie, die nachwächst

Die TU Wien veranstaltet die weltweit größte Holzbaukonferenz. Österreich spielt nicht nur in der holzverarbeitenden Industrie, sondern auch in der Holzforschung eine wichtige Rolle.

Die WTCE 2016

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Holzbau an der TU Wien: Die Kuppel im Hauptgebäude

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Holzbau an der TU Wien: Die Kuppel im Hauptgebäude

Holzbau an der TU Wien: Die Kuppel im Hauptgebäude

Wer glaubt, in Zeiten von Stahlbetonbauten und Glasfassaden sei Holz altmodisch und überholt, der irrt gewaltig. Holz ist elastisch, es kann bei relativ geringem Eigengewicht großen Lasten tragen, und sogar einem Brand hält eine Holzkonstruktion stand. Vom 22. bis 25. August findet in Wien die weltgrößte wissenschaftliche Konferenz zum Thema Holzbau World Conference on Timber Engineering (WCTE) statt:

Für die WCTE 2016 kommen über 1.200 TeilnehmerInnen aus der ganzen Welt nach Wien. Die Themen reichen von Architektur über technische Anwendungen bis zu Materialforschung und Computersimulationen. Geleitet wird die Konferenz von Prof. Josef Eberhardsteiner und Prof. Wolfgang Winter (beide TU Wien).

Österreich klopft auf Holz

Fast die Hälfte der Fläche Österreichs ist von Wald bedeckt. Es ist daher kein Wunder, dass Holz für die österreichische Wirtschaft immer schon eine wichtige Rolle gespielt hat. Österreichs Holzindustrie ist hochentwickelt und profitiert vom internationalen Handel, die Exportquote in der Holzbranche liegt bei 66%. In der modernen Architektur Österreichs spielt Holz eine wichtige Rolle – in der Seestadt Aspern in Wien entsteht derzeit das größte Holzhochhaus der Welt, mit einer Höhe von rund 84 Metern.

Zur Erfolgsgeschichte des Holzbaus gehört freilich auch die wissenschaftliche Forschung. Prof. Josef Eberhardsteiner beschäftigt sich am Institut für Mechanik der Werkstoffe und Strukturen seit vielen Jahren mit Holz: Mit Hilfe von Computermodellen gelingt es, die bemerkenswerten Eigenschaften des Materials immer besser zu verstehen. Dabei ist es wichtig, Holz auf unterschiedlichen Längenskalen zu betrachten. Um das Verhalten großer Holztragwerke richtig vorhersagen zu können, muss man auch die Mikromechanik dieses Baustoffs auf kleinsten Längenskalen verstehen.

Prof. Wolfgang Winter beschäftigt sich am Institut für Architekturwissenschaften: Tragwerksplanung und Ingenieurholzbau mit Tragwerksplanung und Ingenieurholzbau. In zahlreichen Forschungsprojekten untersucht er, wie Holz mit anderen Baustoffen kombiniert werden kann – etwa mit Glas, Stahl oder Beton. Künstliche und natürliche Baumaterialien können sich ausgezeichnet ergänzen, wenn man sie richtig einsetzt. Dabei entstehen nicht nur hochqualitative Bauwerke mit hoher Wohnqualität, man schont auch noch die Umwelt. Die Ökobilanz des Bauens kann durch die Verwendung von Holz drastisch verbessert werden.

Weltgrößte Holzbaukonferenz unter TU-Leitung
Neben den Conference Chairs Josef Eberhardsteiner und Wolfgang Winter hätte ursprünglich auch die Architektin Francoise-Hélène Jourda vom Institut für Architektur und Entwerfen, Abteilung für Raumgestaltung und Entwerfen der TU Wien die Konferenz leiten sollen – sie verstarb leider überraschend im Mai 2015.

Eine zentrale Rolle spielen bei der Konferenz auch Martina Pöll (Institut für Mechanik der Werkstoffe und Strukturen) und Alireza Fadai (Institut für Architekturwissenschaften: Tragwerksplanung und Ingenieurholzbau) als Secretary Generals. Fast 800 Vorträge wird es bei der WCTE 2016 geben, die vom 22. bis 25. August an der Universität Wien stattfindet.

Näheres dazu auf der Konferenzwebseite: <link http: wcte2016.conf.tuwien.ac.at home>

wcte2016.conf.tuwien.ac.at/home/, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster