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Herausragendes Mittelfeld im Umwelt-Ranking

In einem indonesischen Uni-Ranking, das die Umweltfreundlichkeit von Universitäten bewertet, liegt die TU Wien auf Platz 45. Großartig, wie wir finden.

Wie grün ist die TU Wien?

Wie grün ist die TU Wien?

Wie grün ist die TU Wien?

Das Messbare soll man messen, das Unmessbare messbar machen, meinte Galileo Galilei – und für das, was dann noch immer unklar ist, denkt man sich ein Ranking aus. Rankings sind in Mode. Vom PISA-Test bis zum Uniranking, von der Bierverkostung bist zum Gourmetführer, vom Tischtennisclub bis zu olympischen Wettbewerben: Ranglisten haben die auffällige Eigenschaft, große Aufmerksamkeit hervorzurufen. Vielleicht kommt das daher, dass es viel einfacher ist, in einer simpel eindimensional aufgefädelten Liste Ranglistenplätze zu vergleichen, als sich komplexe Analysen durchzulesen – oder daran, dass eine mäßige Bewertung gleich viel süßer schmeckt, wenn der Nachbar noch tiefer abgestürzt ist.

Wie auch immer: Natürlich ist es wichtig, sich internationalen Vergleichen zu stellen. Allerdings verliert man schon mal leicht den Überblick im Überangebot der Rankings, die schließlich auch nicht alle gleich treffend und verlässlich sind. Vielleicht sollte mal jemand ein Ranking-Ranking veröffentlichen. Wenig bekannt ist, dass das Uni-Ranken selbst schon zur Wissenschaft wird: Die Universitas Indonesia hielt 2009 eine internationale Konferenz über Uni-Rankings ab – dort kennt man sich mit so etwas also aus. Und eben diese Universitas Indonesia hat nun das „UI GreenMetric World University Ranking“ veröffentlicht, in dem 95 Universitäten aus der ganzen Welt nach ihrer Umweltfreundlichkeit gereiht wurden. Vierzig Fragen wurden den Universitäten gestellt, vom Stromverbrauch bis zur Anzahl der Fahrräder am Unigelände an einem durchschnittlichen Tag, von der Anzahl der umweltbezogenen Vorlesungen bis zur Art des Giftmüllrecyclings. Und aus all diesen Angaben errechnete die Universitas Indonesia dann, dass die TU Wien mit 5616,67 grünen Umwelt-Punkten den Platz 45 im Ranking errungen hat – eine respektable Mittelfeld-Position also. Umwelt-Ranking-Sieger ist die Universität Berkeley (Kalifornien, USA) mit 8213,18 Punkten. Aus Österreich war noch die Universität für Bodenkultur mit dabei – die dürfte wohl besonders bei umweltbezogenen Lehrveranstaltungen kräftig Punkte gesammelt haben und findet sich auf Platz 40 (5713,25 Punkte), die Universität Graz liegt mit deutlichem Respektabstand (4237,35 Punkte) dahinter - auf Platz 78.

Leider konnte die Universitas Indonesia – die ihrerseits den ausgezeichneten 15. Platz errungen hat –viele wichtige Universitäten nicht bewerten. Unsere Freunde von der Universität Wien sucht man vergeblich, auch Uni-Ranking-Fixstarter wie Harvard, Princeton oder Yale kommen auf dieser Liste nicht vor. Aber wenn wie bei den olympischen Spielen das Dabeisein alles ist, dann ist der Platz 45 der TU Wien unvergleichlich besser als gar nicht auf der Liste zu stehen. Die TU Wien nimmt das Umwelt-Thema ernst genug, um an ihrer ökologischen Nachhaltigkeit bewusst zu arbeiten und sich nach Umwelt-Kriterien bewerten zu lassen – und das alleine ist ja wohl auf jeden Fall schon mal erfreulich.