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Hall of Fame: Heinz von Foerster

Im Portrait: Der Physiker Heinz von Foerster

Heinz von Foerster: 13.11.1911 – 02.10.2002

Heinz von Foerster: 13.11.1911 – 02.10.2002

Heinz von Foerster: 13.11.1911 – 02.10.2002

Heinz von Foerster (Förster) inskribierte 1930 bis 1932 an der Fakultät für Mathematik und Physik an der Technischen Hochschule Wien, arbeitete dann aber ohne Studienabschluss als Vertreter bei einer Kölner Firma. Da ihm dabei jedoch die forscherische Tätigkeit fehlte, wechselte er 1938 in das Forschungslabor von Siemens in Berlin. 1939 erhielt er eine Anstellung bei GEMA, die ihn vor dem Militärdienst bewahrte.

1944 reichte Foerster eine Dissertation an der Universität Breslau ein,  wurde als „Mischling zweiten Grades“ jedoch nicht zur Promotion zugelassen. 1945 kehrte er nach Österreich zurück und arbeitete für die Firma Schrack und den US-Radiosender Rot-Weiß-Rot. 1949 veröffentlichte er seine erste Monographie, „Das Gedächtnis“, die durch glückliche Umstände in die Hände des amerikanischen neurophysiologen Warren  McCulloch gelangte. Dieser lud Foerster in die USA auf eine Kybernetiktagung - die Macy-Conference – ein, um dort seine Thesen zur Funktionalität des Gedächtnisses im Hinblick auf Erinnern und Vergessen vorzutragen.

Auf Empfehlung McCullochs wurde Foerster 1949 Leiter des Electron Tube Labs an der Universität Illinois, war von 1951 bis 1975 Professor für Fernmeldetechnik, 1962 bis 1975 Professor für Biophysik und 1958 bis 1975 Direktor des Biological Computer Laboratory (BCL). In den Forschungsjahren 1956/57 und 1963/64 war er Guggenheim-Fellow und von 1963 bis 1965 Präsident der Wenner-Gren-Foundation für anthropologische Forschung.

Heinz von Foerster, Enkel des Ringstraßen-Architekten Emil von Förster, hatte schon während des Studiums Kontakte zu den Protagonisten des „Wiener Kreises“ geknüpft, insbesondere zu Moritz Schlick und Rudolf Carnap. Er gilt als Mitbegründer der kybernetischen Wissenschaften – er hat den Begriff der „Kybernetik zweiter Ordnung“ geprägt – und des radikalen Konstruktivismus.

Aufgrund seiner herausragenden wissenschaftlichen Leistungen erhielt er unter anderem das Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst vom Bundesministerium für Wissenschaft, Verkehr und Kunst sowie eine Honorarprofessur der grund- und integrativwissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien (1996), den Ehrenring der Stadt Wien (2001) und den Gregory-Bateson-Preis des Heidelberger Institutes für systemische Forschung e. V. (2002)


Quellen:
Müller, Albert: Eine kurze Geschichte des BCL. in Österreichische Zeitschrift für Geschichts-wissenschaften 11-1 (2000), S. 9–30, [Onlinefassung]; URL: <link http: www.univie.ac.at constructivism papers mueller mueller00-bcl.html>

www.univie.ac.at/constructivism/papers/mueller/mueller00-bcl.html, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster


Werner-Jimmy-DeViena DePauli-Schimanovich-Göttig: Heinz von Foerster, Eine Legende (10.04.1997), [Onlinefassung]; URL: <link http: www.univie.ac.at constructivism hvf schimanovich.html>

www.univie.ac.at/constructivism/HvF/schimanovich.html, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster


<link http: www.univie.ac.at constructivism hvf.htm>

www.univie.ac.at/constructivism/HvF.htm, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster



Bild: © Heinz von Foerster-Archiv am Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien