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„Gut genug“ sein. Eltern und Kinder in der Pandemie.

Die TU Wien hat während der Pandemie Maßnahmen ergriffen, um die Vereinbarkeit von Beruf und Care-Arbeit zu verbessern. Zudem ist sie aktives Mitglied beim Netzwerk UniKid-UniCare Austria. Im Rahmen dessen war Kinder- und Jugendpsychologie-Professorin Martina Zemp mit einem Vortrag zu Gast an der TUW.

Babyhand, die den Finger einer Erwachsenenhand umklammert.

Was stärkt Eltern und Kinder in der Pandemie?

Fürsorgepflichten können schwer wiegen. Besonders während der letzten beiden Jahre der Pandemie haben diese Belastungen zugenommen. Flexibilität am Arbeitsplatz gehört für Eltern zu den wichtigsten Hilfestellungen, die ihnen ihr Unternehmen bieten kann. Die TU Wien hat darauf mit erweiterten Möglichkeiten zur Arbeitsfreistellung und Home Office reagiert und konnte auf diese Weise ihre Mitarbeiter_innen unterstützen. Zudem fördert Vizerektorin Anna Steiger die Auseinandersetzung mit den Erfordernissen von Fürsorgearbeit und ihrer Vereinbarkeit mit dem Berufsleben. Dazu fand am 17.2.2022 ein vom Netzwerk UniKid-UniCare Austria, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster veranstalteter Vortrag an der TU Wien statt, in dem sich Kinder- und Jugendpsychologie-Professorin Martina Zemp (Uni Wien) mit dem Wohlbefinden von Kindern in Zeiten der Pandemie beschäftigte.

Anna Steiger, Vizerektorin Personal und Gender der TU Wien, wies in ihrer Begrüßungsrede auf die Bedeutung wissenschaftlicher Auseinandersetzung mit dem Thema hin: „Da die Herausforderungen – vor allem für berufstätige Eltern – seit Ausbruch der Pandemie enorm gestiegen sind, begrüße und unterstütze ich alle Vereinbarkeitsmaßnahmen an den Universitäten. Durch das Aufgreifen und Diskutieren care-relevanter Themen innerhalb der Vorlesungsreihe können die Universitäten als Arbeitgeber_innen ihrem Auftrag zur Schaffung von bedarfsgerechten vereinbarkeitsfördernden Maßnahmen nachkommen

Das Immunsystem der Seele

In ihrem Vortrag bestätigte Psychologin Martina Zemp, dass mit Fortdauer der Pandemie die negativen Auswirkungen auf die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen zunehmen: Verstärkt treten Angstzustände und depressive Verstimmungen bei Kindern und Jugendlichen auf; und zwar in überdurchschnittlich höherem Ausmaß als im Vergleich zu anderen Bevölkerungsgruppen. „Psychosomatische Beschwerden wie Bauchschmerzen, Niedergeschlagenheit, Kopfschmerzen, Schlafprobleme und Gereiztheit haben mit jeder Welle stark zugenommen“, so die Psychologin.

Welche Möglichkeiten haben Eltern und Familien, um sich gegen diese Entwicklung zu wappnen? „Resilienz“ sei hier ein zentraler Begriff, so Zemp, denn eine starke „familiäre Resilienz ist das Immunsystem der Seele“. Sie führt zu psychischer Widerstandskraft und zur Fähigkeit, schwierige Lebenssituationen ohne anhaltende Beeinträchtigung zu überstehen. Als Bild dafür verwendete sie einen eingedellten Tischtennisball, der durch entsprechende Behandlung wieder seine ursprüngliche Form gewinnen könne. Es brauche emotionale Sicherheit für alle Familienmitglieder, Wiederherstellen von Routinen und Ritualen. Eltern müssten auf sich selbst achten, so dass sie als Eltern „good enough“ sein könnten und „gemeinsame Zeit als Investment einer knappen Ressource miteinander verbringen“.

Eltern sollten sich auch nicht davor scheuen, auf externe oder professionelle Hilfe zurückzugreifen. Zudem sei es wichtig, so der Appell an die Politik, weitere Mittel für Psychotherapie und niedrigschwellige Unterstützungsangebote im Bildungs- und Sozialbereich für Kinder, Jugendliche und Familien zur Verfügung zu stellen.

 

Rückfragehinweis:

Dipl.-Päd. Stefanie Madsen
Dual Career Advice | Wissenschaftlicher Nachwuchs
Vereinbarkeitsbeauftragte TU Wien

Technische Universität Wien
Personalentwicklung 068 | HR Development 068
Resselgasse 5/ Rechte Stiege 1. Stock
1040 Wien
T: +43 1 58801 410868
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Aussenderin:
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