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Funk von Auto zu Auto: TU Wien und AIT präsentieren Testsystem

Praxistests sind wichtig, eine verlässliche Testumgebung am Computer ist oft noch besser. TU Wien und AIT präsentieren einen Prototypen, der Funkkanäle zwischen Autos emuliert.

Round Table an der TU Wien

Round Table an der TU Wien

Round Table an der TU Wien

In Zukunft werden Autos automatisch miteinander kommunizieren. Ein modernes Auto erhebt laufend eine Vielzahl von Sensordaten – oft lässt sich die Verkehrssicherheit erhöhen, wenn solche Daten auch an andere Autos weitergegeben werden. Wenn das eigene Fahrzeug über Position, Geschwindigkeit und Fahrtrichtung eines entgegenkommenden Autos informiert ist, lassen sich drohende Kollisionen verhindern. Ein Auto kann das andere sogar warnen, das sich hinter der nächsten Kurve eine rutschige Stelle verbirgt.

Neues Testsystem
Seit Jahren forscht die TU Wien an solchen Funksystemen, auch Praxistests auf der Straße wurden bereits durchgeführt. „Diese Fahrtests für die Verifikation der Funksysteme und darauf aufbauender Fahrzeugsteuergeräte ist allerdings kostenintensiv, zeitaufwendig und schwierig zu wiederholen“, sagt Prof. Christoph Mecklenbräuker (Institute for Telecommunications, TU Wien). Deshalb hat er mit seinem Team in enger Kooperation mit dem AIT Austrian Institute of Technology eine Methode entwickelt, um die Datenübertragung und mögliche Fehlerquellen, die sich dabei ergeben, in Echtzeit zu simulieren.

Am Computer können die Kommunikationskanäle zwischen den Fahrzeugen emuliert werden. So kann man auch Verbindungsprobleme und den daraus resultierenden Verlust von Daten praxisnah und korrekt nachbilden. TU Wien und AIT haben nun einen echtzeitfähigen Prototyp fertiggestellt, der auf einer freiprogrammierbaren Funkplattform (software defined radio) von National Instruments (USRP RIO) entwickelt wurde. Dieser Prototyp wurde am 11. und 12. November 2015 beim RF & Communications 5G Round Table an der TU Wien erstmals einem internationalen Fachpublikum präsentiert.