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Prandtl-Ring für Helmut Sobieczky

TU-Absolvent Prof. Helmut Sobieczky wurde von der Deutschen Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt Lilienthal-Oberth mit dem Prandtl-Ring ausgezeichnet.

Der Prandtl-Ring

Der Prandtl-Ring

Der Prandtl-Ring

Die 1912 gegründete Deutschen Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt- Lilienthal-Oberth e.V. (DGLR) ist weltweit die zweitälteste technisch-wissenschaftliche Vereinigung der Luft- und Raumfahrt. Der Ludwig-Prandtl-Ring wird einmal jährlich, und heuer das sechzigste Mal,  an Persönlichkeiten im In- oder Ausland für „hervorragende eigene Arbeiten in den Flugwissenschaften in all ihren Disziplinen“ vergeben. Benannt wurde die Auszeichnung nach Ludwig Prandtl., dem Begründer der modernen Strömungsmechanik und Aerodynamik. Seine epochalen Beiträge sind die Grenzschichttheorie (die er vor ca. hundert Jahren erstmals vorstellte) und die Tragflügeltheorie. Beide sind die Basis der heute angewendeten Methoden der Flugzeug-Aerodynamik.

Am 5. September 2017 ging diese Auszeichnung bereits zum dritten Mal an das Institut für Strömungsmechanik und Wärmeübertragung – Prof. Klaus Oswatitsch erhielt den Prandtl-Ring im Jahr 1973, Prof.Wilhelm Schneider erhielt ihn 2005.

Helmut E. Sobieczky wurde am 7. Mai 1942 in Salzburg, Österreich, geboren. Nach dem Schiffbau-Studium an der TU Wien promovierte Sobieczky mit einer Arbeit über transsonische Strömungen bei dem Schüler von Ludwig Prandtl und Prandtl-Ring-Preisträger Prof. Dr. Klaus Oswatitsch. Dass dem Studenten des Schiffbaus dereinst der Prandtl-Ring für Verdienste um die Flugwissenschaften verliehen werden könnte, war damals nicht zu erwarten. Der Wechsel des Fachgebiets war dem Einfluss des großen akademischen Lehrers Klaus Oswatitsch zu danken.

Ab 1969 war Sobieczky bei der Deutschen Forschungs- und Versuchsanstalt für Luft- und Raumfahrt (DFVLR) –  dem heutigen Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) – als Wissenschaftler bis zu seiner Pensionierung im Jahre 2007 tätig. Im Alter von 43 Jahren habilitierte er an der Technischen Universität Karlsruhe  und 1997 wurde er zum Honorarprofessor an der TU Wien ernannt.

„Herr Sobieczky hat die wissenschaftliche Entwicklung auf dem Gebiet der transsonischen Strömungen maßgeblich geprägt Er hat Methoden und Werkzeuge geschaffen,  die sowohl theoretisch ausgereift als auch praktisch einsetzbar sind.“, so Prof. Rolf Henke, Präsident der DGLR.

Helmut Sobieczkys wissenschaftliches Lebenswerk umfasst an die 200 Forschungsberichte, Konferenzbeiträge und Publikationen und an die 260 wissenschaftliche Vorträge so wie eine intensive Beteiligung an zahlreichen nationalen und internationalen Forschungsprojekten und an der akademischen Lehre. Er wurde mit dem Ernst-Mach-Preis und dem Max-Planck-Research-Award geehrt.

Sobieczkys wissenschaftliche Leistungen spiegeln sich - nicht überraschend - in großer internationaler Anerkennung wider. Von der IUTAM (International Union of Theoretical and Applied Mechanics) wurde ihm die Abhaltung des vierten Symposium Transsonicum sowie die Herausgabe der entsprechenden Proceedings übertragen. Das Scientific Committee des International Center of Mechanical Sciences (CISM) betraute ihn mit der wissenschaftlichen Leitung eines Advanced Course über „New Design Concepts For High Speed Air Transport”. Die beim Springer-Verlag Wien/New York in englischer Sprache publizierten Lecture Notes dieses Kurses fanden so großes Interesse, dass sie sogar ins Chinesische übersetzt wurden.
Das Institut für Strömungsmechanik und Wärmeübertragung gratuliert herzlich!